Alt-Kanzler Sebastian Kurz stellt sich in der Debatte rund um einen härteren Migrationskurs auf die Seite von CDU-Chef Friedrich Merz – und damit gegen Ex-Kanzlerin Angela Merkel.

Gegenüber dem exxpress findet Kurz lobende Worte für den CDU-Vorsitzenden: „Friedrich Merz zeigt Leadership in einer seit Jahren zentralen drängenden Frage. Nach zehn Jahren der ungebremsten Willkommenskultur setzt Deutschland endlich Maßnahmen gegen die illegale Migration. Das ist nicht nur ein wichtiges Signal für die innere deutsche Sicherheit, sondern auch über Deutschlands und Europas Grenzen hinaus.“

Abstimmung mit der AfD: Kein Problem für Kurz

Kurz hält eine Abweisung illegaler Migranten an allen deutschen Grenzen für notwendig, wie er auch gegenüber Bild bekräftigt. Durch die unkontrollierte Einwanderung verändern sich weite Teile Europas – Deutschland und Österreich mit gemeint.

Dass Merz‘ Antrag mit Stimmen der rechten AfD im Bundestag durchgegangen ist, stellt für Sebastian Kurz keinen Skandal dar. Ein Politiker solle tun, was er für richtig halte und sich „nicht dauernd“ damit beschäftigen, wer dafür oder dagegen sei, hält er fest. „Das bedeutet Führung“, ergänzt Kurz, der heute als erfolgreicher Unternehmer arbeitet und sich aus der Politik zurückgezogen hat. Der Wiener kenne „viele Politiker, die Angst davor haben, etwas zu tun, wo viele dagegen sind. In Deutschland gibt es die Angst, dass eine Partei – die AfD – dafür sein könnte“.

„Andere Länder werden dem Beispiel folgen“

Der Ex-Kanzler berichtet in der deutschen Tageszeitung auch, wie er das Schicksalsjahr 2015 empfunden hatte: „Ich habe im Jahr 2015 erlebt, wie die Willkommenskultur einen negativen Dominoeffekt auslöste und sich immer mehr Menschen dadurch auf den Weg nach Europa gemacht haben. Als wir versucht haben, die Balkanroute zu schließen, haben wir erlebt, wie es einen positiven Dominoeffekt gegeben hat“. Immer mehr Staaten hätten damals „diese Willkommenskultur beendet“, genauso wie das „Weiterwinken der Menschen“.

Genau das erhofft sich Sebastian Kurz auch jetzt: „Selbiges ist jetzt möglich. Natürlich werden andere Länder diesem Beispiel folgen, was in diesen Ländern ja genauso dringend notwendig ist.“