Kinderporno-Fall Teichtmeister verpfuscht Sisi-Film "Corsage" den Oscar
Viele Beobachter haben bereits damit gerechnet, nun ist es fix: Nach der Debatte um Florian Teichtmeister bleibt dem österreichischen Beitrag “Corsage” der Oscar verwehrt. Er hat es nicht auf die Liste der letzten fünf Werke geschafft.
Marie Kreutzers Sisi-Drama “Corsage” hat es nicht auf die Liste der letzten fünf Werke im Rennen um den Auslandsoscar 2023 geschafft. Bei der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen in Los Angeles blieb dem Österreichbeitrag der Erfolg nach der Debatte um Florian Teichtmeister verwehrt. Er spielt in “Corsage” Kaiser Franz Joseph und muss sich Anfang Februar wegen Kinderpornografie vor Gericht verantworten.
Kinos nahmen "Corsage" aus dem Programm
Nach Bekanntwerden der Causa hatten bereits einige Kinos “Corsage” aus dem Programm genommen. Oscar-Ehren in Aussicht hat hingegen bei der Hollywoodgala am 12. März die deutsche Produktion “Im Westen nichts Neues” mit dem Wiener Schauspieler Felix Kammerer in der Hauptrolle. Daneben schafften es u.a. auch “Argentina, 1985” (Argentinien) und “EO” (Polen) in die Endrunde für den Auslandsoscar.
Stellungnahme des "Corsage"-Team
Das Team von “Corsage” hat sich nach Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen mit einer kurzen Stellungnahme zu Wort gemeldet. Über die Gründe der Entscheidung wolle man nicht spekulieren. Da im Film aber ein Schauspieler mitgewirkt habe, “der wegen des Besitzes von sexuellen Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger zum Leid unzähliger Kinder beigetragen hat”, sei es “nicht mehr vorrangig”, ob der Film für einen Preis nominiert werde oder nicht. Man müsse sich dem Thema Gewalt an Kindern stellen und dieses “noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit” bringen. Dafür arbeite man mit Kinderschutzorganisationen zusammen, so Regisseurin Kreutzer, Johanna Scherz und Alexander Glehr von der Produktionsfirma Film AG. Erst vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass “Corsage” für den britischen Filmpreis BAFTA nominiert ist.
"Everything Everywhere All at Once" geht als Favorit ins Rennen
Mit elf Nominierungen geht “Everything Everywhere All at Once” heuer als Favorit in die Oscar-Verleihung. Damit liegt das Werk von Dan Kwan und Daniel Scheinert zwar gut im Rennen, hat es aber trotzdem nicht auf die Allzeitliste Hollywoods geschafft. Im Rückblick sind mit jeweils 14 Nominierungen gleich drei Filme gemeinsam Rekordhalter: “All About Eve”, “Titanic” sowie “La La Land”.
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