Finanz-Netzwerk des Terrors – mitten in Europa: Gelder für palästinensische Attentäter
Seit Jahren erhält die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen finanzielle Unterstützung aus Europa. Auch in Österreich sollen sich ranghohe Mitglieder aufhalten. Kürzlich wurde ein niederländischer Hamas-Anhänger verhaftet, der oft in Wien auf Besuch war.
Gelder an die Hamas fließen auch aus der EU. Eine offizielle Hamas-Präsenz gibt es hier zwar nicht, allerdings gelten bestimmte Pro-Gaza-Organisationen als wichtige Glieder des internationalen Netzwerks der Terrororganisation. Das weiß auch Israel. In Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden will es das Terror-Netz nun aushöhlen.
Unterstützung erhält die radikalislamische Hamas etwa von Anhängern der Muslimbrüder. Die Terrororganisation ist der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft. Auch aus Österreich sollen Jahr für Jahr Unsummen in den Gazastreifen geflossen sein. Meistens werden die Gelder als humanitäre Hilfe ausgegeben. Israel überwacht und beschlagnahmt die Finanzierung mittlerweile.
Gelder fließen auch an Hamas-Funktionäre in Europa
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant unterzeichnete im Juli ein Verwaltungsmemorandum, das die Beschlagnahmung von Geldern in Höhe von mehr als einer Million Dollar ermöglicht. Sie wurden an fünf hochrangige Hamas-Funktionäre gezahlt, die in Europa arbeiten, berichtete die Zeitung „Israel Hayom“.
Die hochrangigen Mitglieder des europäischen Zweigs der Hamas sollen unter der Leitung von Hamas-Führer Chalid Maschal arbeiten. Sie beschaffen Gelder für die Organisation und bemühen sich um öffentliche Unterstützung. Israelischen Angaben zufolge wurden Hunderttausende von Dollar an diese Personen überwiesen. Sie halten sich demnach in Deutschland, den Niederlanden, Italien und ebenso in Österreich auf.
Vater und Tochter in den Niederlanden verhaftet
Israel überwacht mittlerweile Überweisungen im Westjordanland, im Gazastreifen und im Ausland. Der Geheimdienst der Armee soll Hunderte von Geldtransfers vereitelt haben. Ebenso schloss Israel Konten und beschlagnahmte Guthaben in Banken im Westjordanland.
In Europa führten die Umtriebe der Hamas-Helfer bisher zu keinen Verurteilungen. Allerdings verstärken einige Behörden ihre Bemühungen gegen die Akteure. Ende Juni wurden in den Niederlanden ein palästinensischer Mann (55) und seine Tochter (25) verhaftet. Bei den Verdächtigen handelt es sich um Amin Abou Rashed und seine Tochter Israa. Ersterer hatte schon in der Vergangenheit durch seine Hamas-Verbindungen für Schlagzeilen gesorgt. Brisant ist der Fall vor allem deshalb, weil die Spuren auch nach Österreich führen. Amin Rashed wurde oft auf Veranstaltungen in Wien gesehen.
5,5 Millionen Euro an die Hamas
Vater und Tochter lebten in Leidschendam. Sie werden verdächtigt, rund 5,5 Millionen Euro an eine Organisation mit Verbindungen zur Hamas geschickt zu haben. Darüber hinaus sollen sie selbst Mitglieder einer Organisation sein, deren Ziel die finanzielle Unterstützung der Hamas ist.
Die niederländischen Behörden durchsuchten ihr Haus in Leidschendam und ein Geschäft in Rotterdam und beschlagnahmten neben einem Bankguthaben von 750.000 Euro auch „große Mengen Bargeld“. Die Staatsanwaltschaft erklärte damals, dass „die Ermittlungen als Reaktion auf Berichte über ungewöhnliche Transaktionen der Financial Intelligence Unit und Zeitungsartikel über einen Spendensammler in Europa für die Hamas eingeleitet wurden.“
Offene Sympathie mit Terror-Führer auf Facebook
Israel hatte Abou Rashed 2013 als Terrorist und Mitglied der Hamas eingestuft. Er war Vorsitzender der „20. Europäischen Palästinenserkonferenz: 75 Years On… Wir werden zurückkehren“, die im Mai in Malmö, Schweden, stattfand. Hamas-Führer Ismail Haniyeh hat mehrmals an dieser jährlichen Veranstaltung teilgenommen. Abou Rashed hat auf seiner Facebook-Seite auch ein Foto von sich mit Haniyeh gepostet. Die Palästinensische Behörde, die PLO und die Fatah betrachten die Europäische Palästinenserkonferenz ebenfalls als Hamas-Organisation.
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