FPÖ-Chef Kickl im Sommergespräch: "In falsche Sanktionsstrategie verrannt"
Erwartungsgemäß angriffig lieferte FPÖ-Chef Herbert Kickl sein Sommergespräch beim ORF ab: Auf kritische Fragen zum Jenewein-Skandal antwortete Kickl, dass er vielmehr im ORF “Sauberkeit vermisst”. Und der FPÖ-Politiker kritisierte erneut deutlich die EU-Sanktionen gegen Russland.
Mit Hintergrundwissen und tiefgehender Recherche hätte es viele wichtige Fragen zu dem Strafanzeigen-Skandal des FPÖ-Sicherheitssprechers Hans Jörg Jenewein an den im ORF-Newsroom sitzenden Herbert Kickl geben können. Doch so wurde in den ORF-Sommergesprächen von den beiden Redakteuren nur an der Oberfläche dieser hochbrisanten Affäre gekratzt, in der FPÖ-Politiker ihre Parteifreunde anzeigen – und damit auch deren Existenz vernichten wollten.
Herbert Kickl nutzte die Unsicherheiten des Moderatoren-Duos zum Konter: Die FPÖ lebe eine “Sauberkeit, die er beim ORF vermisst” – und der FPÖ-Chef nannte dazu den Hauptdarsteller eines peinlichen Abhör-Theaters in der ORF-Chefetage, der noch immer als Sicherheitsbeauftragter und Top-Manager am Küniglberg arbeitet.
Kickl: Die Ukraine werde auch Gebietsverluste hinnehmen müssen
Für den FPÖ-Chef blieb beim Sommergespräch auch viel Zeit, um für weitere Wähler rechts der Mitte und auch im bürgerlichen Lager zu werben: Erneut kritisierte Herbert Kickl das Vorgehen der EU im Ukraine-Konflikt, man hätte sich “in eine falsche Sanktionsstrategie verrannt”.
Und er forderte dazu auf, im aktuellen Konflikt “auch die andere Seite zu verstehen”, was Österreichs Ukraine-Unterstützer wiederum in Rage bringen wird: Die Ukraine könne auch trotz der Waffenlieferungen den Krieg nicht gewinnen, weswegen Hochrüsten der falsche Weg sei, so Kickl. Die USA hätten in diesem Konflikt eskaliert, gleichzeitig müsse man aber Verständnis für Sicherheitsinteressen Russlands haben.
Und der FPÖ-Chef betonte: Putin habe das gemacht, „was die Amerikaner überall in der Welt tagtäglich machen. Die europäischen Interessen sind weder die russischen noch die amerikanischen – es sind die europäischen“, bezeichnete Kickl den US-Imperialismus aus europäischer Sicht als „inakzeptabel“. Jetzt müsse man „raus aus der Eskalationsspirale“, am Ende müsse sich die Ukraine bewegen, das schließe auch Gebietsverluste mit ein.
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