FPÖ-Wien weiter gegen Markthalle am Wiener Naschmarkt
Seit Wochen erhitzt die Umgestaltung und der mögliche Bau einer Markthalle am Parkplatz beim Wiener Naschmarkt die Gemüter. Anrainer fürchten sich vor Parkplatznot und der Zerstörung des Jugendstil-Ensembles. Die FPÖ präsentierte am Montag ihren Gegenvorschlag.
Geht es nach der Stadt Wien, soll am Parkplatz neben dem Naschmarkt eine offene Markthalle entstehen, in der Standler sowie Gastronomie Platz finden sollen. Das restliche Areal der rund 12.000 Quadratmeter soll in einen Park umgestaltet werden.
Sinnlose Vernichtung von Parkplätzen
Die Wiener FPÖ stellt sich gegen das Projekt, verweist im Zuge einer Pressekonferenz am Montag auf Anrainerproteste und Kritik der Flohmarkt-Standler. Dieser müsste nämlich bei Realisierung des Hallen-Projektes weichen.
„Der Unmut in der Bevölkerung hat gezeigt, dass der Standort am „Naschmarkt-Parkplatz“ aus verschiedensten Gründen kein geeigneter Platz für die grundsätzlich gute Idee einer Markthalle ist. So gibt es berechtigte Einwände, dass bei einer Halle der traditionelle Flohmarkt jeden Samstag nicht in gewohnter Dimension abgehalten werden kann und unzählige dringend benötigte Parkplätze sinnlos vernichtet werden“, sagt FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp.
Prinzipiell halten die Freiheitlichen die Idee einer offenen Markthalle für durchaus sinnvoll und präsentierten ein Gegenkonzept: „Am Christian-Broda-Platz besteht seit Jahren akuter Handlungsbedarf. Eine unattraktive Betonwüste, bestückt mit zahlreichen Sitz- und Liegeflächen, lockt lediglich Problemklientel an und verwandelt den Platz für die Anrainer damit zu einer regelrechten ‚No-go-Area‘. Mit einer attraktiven Markthalle würde der trostlose ‚Demo-Aufmarschplatz‘ einem sinnvollen Zweck zugeführt werden“, ergänzt Nepp seinen Vorschlag. Landtagsabgeordneter Toni Mahdalik hielt es zudem für sinnvoll, strenge Ausschreibungskriterien für die Marktstände in der neuen Halle aufzulegen. So sollten ausschließlich regionale Produkte und Gastronomie aus Wien und seinem Umland darin angeboten werden. Einen Benefit für den Standort erkennt Bezirksparteiobmann in Mariahilf, Leo Kohlbauer. So sei der Platz schließlich sowohl mit der U6 sowie der U3 und zahlreichen Straßenbahnstationen, die am Westbahnhof einlaufen, optimal angebunden.
Bezirksvorsteher Rumelhart (SPÖ) sprach im Zuge einer Veranstaltung Anfang Mai von einem „ergebnisoffenen Diskussionsprozess“ und betonte, es gehe um die Beseitigung einer Hitze-Insel, um diesen Platz zu kühlen und zu begrünen. „Dass es dazu auch technische Beschattungsmöglichkeiten geben könnte, ist dann im Laufe der Vorentwicklung entstanden.“ Erst später sei man auf die Idee einer Markthalle gekommen. Im kommenden Herbst soll ein Gestaltungswettbewerb starten.
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