Frankreich ehrt von Islamisten enthaupteten Lehrer: "Paris wird Paty nie vergessen"
Frankreich hält die Erinnerung an den Geschichtelehrer Samuel Paty wach, der vor einem Jahr von einem gebürtigen Tschetschenen ermordet wurde. Premierminister Jean Castex enthüllte am Samstag eine Gedenkplatte, und auch ein nach dem Lehrer benannter Platz wurde eingeweiht.
Ein Jahr nach der Ermordung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty hat Frankreich des Terroropfers gedacht. Im Bildungsministerium in Paris enthüllte Premierminister Jean Castex am Samstag eine Gedenkplatte für Paty. Castex sagte in Anwesenheit der Familie des Ermordeten, man müsse die Erinnerung an den Lehrer immer wach halten. Sein Tod sei auch ein Angriff auf die Republik gewesen.
Staatschef Macron empfing die Angehörigen
Gegenüber der Pariser Sorbonne-Universität weihte die Stadt am Abend bei einer kleinen Zeremonie im Kreise der Familie einen nach dem Lehrer benannten Platz ein. Bürgermeisterin Anne Hidalgo schrieb dazu auf Twitter, Paris werde Paty nie vergessen. Auch Staatschef Emmanuel Macron empfing am Samstag die Familie des Ermordeten. Auf Twitter gedachte er des Lehrers mit einem Video.
À Samuel Paty.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) October 16, 2021
Nous continuerons, professeur. pic.twitter.com/QnW2vXj59E
Am 16. Oktober 2020 war der 47-jährige Paty in einem Pariser Vorort von einem Angreifer getötet und dann enthauptet worden. Das Verbrechen wurde als islamistisch motivierter Terrorakt eingestuft und löste international Entsetzen aus. Sicherheitskräfte erschossen den Täter, einen 18-Jährigen mit russisch-tschetschenischen Wurzeln. Vor der Tat war im Internet gegen den Lehrer gehetzt worden, weil er im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Die Ermittlungen in dem Fall laufen noch.
Paris n’oubliera jamais Samuel Paty. pic.twitter.com/pM4hV89QHT
— Anne Hidalgo (@Anne_Hidalgo) October 16, 2021
Etliche Franzosen gedachten des Lehrers
Auch in dem Pariser Vorort, in dem Paty ermordet wurde, sowie an seinem ehemaligen Wohnort gedachten etliche Menschen des Lehrers. Ein Wandbild und eine Statue erinnern an den Orten nun an ihn. Bereits am Freitag gab es in Frankreichs Schulen eine Schweigeminute in Gedenken an Paty. Landesweit widmeten Lehrkräfte ihrem ehemaligen Kollegen eine Unterrichtsstunde. (APA/Red)
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