Marine Le Pen (Bild) ist Vorsitzende der Rassemblement-National-Fraktion in der Nationalversammlung. Manche bezeichnen die Politikerin als „rechtspopulistisch“, andere als „rechtsextrem“.APA/APA/AFP/EMMANUEL DUNAND

Die französische Oppositionspolitikerin Marine Le Pen liegt einer Umfrage zufolge bei der Stichwahl für die Präsidentschaft je nach Kandidat des Regierungslagers knapp vorn oder gleichauf. Wäre die Wahl am kommenden Sonntag, käme sie in der ersten Runde erstmals auf 36 Prozent der Stimmen und damit auf Platz eins, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten ifop-Umfrage hervorgeht.

Der französische Premierminister Gabriel Attal (Bild) gilt zurzeit als wahrscheinlicher Kontrahent Le Pens bei den kommenden Wahlen.APA/AFP/MIGUEL MEDINA

Macron darf nach zwei Amtszeiten nicht wieder antreten

Le Pens Hauptgegner ist noch nicht bekannt. Amtsinhaber Macron wird nach zwei Amtszeiten nicht direkt wieder antreten können. Sollte der aktuelle Premierminister Gabriel Attal ins Rennen gehen, käme Le Pen auf 51 Prozent der Stimmen, Attal auf 49 Prozent. Sollte das Regierungslager den früheren Premierminister Edouard Philippe ins Rennen schicken, kämen beide auf je 50 Prozent der Stimmen.

In der Stichwahl hätte Le Pen den größten Stimmenanteil mit bis zu 73 Prozent bei Nicht-Akademikern.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird nicht nochmals in den Ring steigen können.APA/AFP/POOL/Ludovic MARIN

Wachsende Zustimmung für Le Pen

Das Ergebnis von 36 Prozent in der ersten Runde bedeutet einen Anstieg von drei Punkten innerhalb eines Monats. Es ist Le Pens bisher höchstes Umfrageergebnis für die erste Runde. Bei der Präsidentschaftswahl 2022 lag sie in der ersten Runde mit 23 Prozent hinter Macron.

Le Pen ist bisher drei Mal bei der Präsidentschaftswahl angetreten und hat ihr Ergebnis jeweils gesteigert. 2022 unterlag sie gegen Macron in der Stichwahl mit 41 Prozent. Bei der kommenden Wahl will sie erneut antreten.

Der linkspopulistische Politiker Jean-Luc Mélenchon läge in der ersten Runde mit 14 Prozent auf Platz drei. Von den übrigen Kandidaten käme keiner auf ein zweistelliges Ergebnis.

Fakt ist: Frankreich wird erst in drei Jahren wählen. Noch viel kann passieren. Die kommenden Präsidentschaftswahlen werden  im Jahr 2027 stattfinden.