Frankreich: Linksbündnis-Sieg inspiriert SPÖ
SPÖ-Babler inszeniert den überraschenden Sieg des Linksbündnisses “Neue Volksfront” in Frankreich bei den Parlamentswahlen vergangenen Sonntag als linken Aufbruch und versucht diesen für sich zu nutzen. Die aktuelle Kanzlerfrage zeigt aber: Die SPÖ kommt unter Andreas Babler nicht vom Fleck.
“Aufbruch in #Frankreich! Ich gratuliere dem gesamten #NouveauFrontPopulaire Bündnis zum großartigen Ergebnis. Entgegen allen Umfragen hat sich heute einmal mehr gezeigt, dass die Rechte gestoppt werden kann”, teilte SPÖ-Chef Andreas Babler am Sonntag auf der Plattform X. Auch die Wiener SPÖ jubelt: “Die Wahlen in Frankreich haben gezeigt: Wenn genug Menschen mobilisiert werden, kann auch ein sicher erwarteter Rechtsruck verhindert werden. Wir gratulieren dem Linksbündnis @nouveau.front.populaire ganz herzlich zum Wahlsieg!”
Aufbruch in #Frankreich! Ich gratuliere dem gesamten #NouveauFrontPopulaire Bündnis zum großartigen Ergebnis. Entgegen allen Umfragen hat sich heute einmal mehr gezeigt, dass die Rechte gestoppt werden kann.
— Andi Babler (@AndiBabler) July 7, 2024
Laut Umfrage: Babler und SPÖ in der Krise
Die Realität sieht allerdings ganz anders aus: Laut der aktuellen Umfrage von Lazarsfeld für oe24 hat die FPÖ weiterhin die besten Chancen, bei den Nationalratswahlen im September stärkste Kraft zu werden, ÖVP und SPÖ würden auf den Plätzen zwei und drei landen. Auch in der Kanzlerfrage liegt Herbert Kickel klar in Führung. Eine relative Mehrheit traut ihm das Kanzleramt zu, während nur 16 Prozent der Befragten ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer direkt zum Regierungschef wählen würden. SPÖ-Chef Andreas Babler konnte sich bisher nicht als kanzlertauglich präsentieren und kommt nur auf 13 Prozent. Nichtsdestotrotz versucht die SPÖ den Sieg des linken Bündnisses „Nouveau Front Populaire“ (NFP) in Frankreich für sich zu nutzen.
„Rassemblement National“ holt die meisten Stimmen und landet trotzdem auf Platz drei
Solche Aussagen zeigen die vollkommene Realitätsferne des SPÖ-Elfenbeinturms: Denn ganz im Gegenteil scheint der Wählerwille in Frankreich eher auf der Strecke geblieben zu sein. Obwohl die Franzosen so “rechts” wie noch nie gewählt haben, bekommen sie nun wahrscheinlich die linkeste Regierung aller Zeiten. Bei den französischen Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag hat die von Marine Le Pen angeführte Rechte Allianz zwar prozentuell die meisten Stimmen erzielt (37,1 %). Dennoch hat das Bündnis “Nouveau Front Populaire” (NFP) aus Sozialisten, Grünen, Kommunisten und der linksradikalen Partei “La France Insoumise” (LFI), mit einem Stimmenanteil von 25,68%, die Parlamentswahlen gewonnen. Aufgrund des in Frankreich angewandten Mehrheitswahlrechts ist der landesweit erzielte Stimmanteil zweitrangig. Die Mainstream-Medien hierzulande verlieren kein Wort über diese Verzerrung des Wählerwillens. Sie freuen sich hingegen darüber, dass die Linken diese Wahlen “gewonnen” haben.
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