Frankreich will Verbot islamischer Kleidung an Schulen durchsetzen
Kopftücher sind an französischen Schulen schon seit Jahren verboten. Jetzt will die Regierung auch die Abaja aus dem Klassenraum verbannen, ein traditionelles islamisches Kleidungsstück – Religion habe im Klassenraum nichts zu suchen.
Frankreich will das Tragen von Abajas in der Schule verbieten. “Man wird keine Abaja mehr tragen können”, sagte Bildungsminister Gabriel Attal jüngst im französischen Sender TF1. Das sei nicht nur notwendig, sondern auch gerecht. “Der Laizismus bedeutet die Freiheit, sich durch die Schule zu emanzipieren”, fügte Attal hinzu.
Nach seinem Amtsantritt Ende Juli hatte der Bildungsminister erklärt, dass der Schulbesuch in einer Abaja “eine religiöse Geste” sei und er dagegen vorgehen wolle. Beim Betreten eines Klassenraums dürfe nicht zu erkennen sein, welcher Religion die Schüler angehören, sagte er.
Zur Erklärung: Die Abaja ist ein langes, luftiges Übergewand und gilt als traditionelles islamisches Kleidungsstück. In Frankreich hat es zuletzt eine Debatte darüber gegeben, ob das Gewand eindeutig religiös ist und deshalb aus der Schule verbannt werden sollte.
Strenge Trennung von Staat und Religion
In Frankreich herrscht eine strikte Trennung von Staat und Religion. Laut Schätzungen leben in Frankreich zwischen 3,5 und 6 Millionen Muslime. Insgesamt hat das Land rund 67 Millionen Einwohner.
Bereits 1994 trat ein Gesetz in Kraft, dass in Schulen nur noch “diskrete” religiöse Symbole erlaubte. Zehn Jahre später wurden Kopftücher in Schulen vollständig verboten. 2010 folgte das Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit.
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