Frauen bleiben "im Haushalt": Referendum in Irland scheitert deutlich
Das Referendum über die Neufassung eines Verfassungsartikels zur Ehe und zur Rolle der Frau in der Familie in Irland ist gewaltig gescheitert. Dies erklärte Regierungschef Leo Varadkar in Dublin.
Durch die zur Abstimmung stehenden Änderungen sollten in Irland künftig auch “dauerhafte Beziehungen” außerhalb der Ehe als Familie gelten sowie ein veralteter Verweis auf die Rolle der “Frau im Haushalt” gestrichen werden. Doch das Vorhaben scheiterte gewaltig.
Der Regierung ist es offenbar nicht gelungen, die Menschen “von der Notwendigkeit des Referendums zu überzeugen, ganz zu schweigen von den Details der Formulierung”. Das Ergebnis werde jedoch “voll und ganz akzeptiert”. Es werde allerdings in den kommenden Wochen und Monaten aufgearbeitet werden müssen.
"Häusliche Pflichten" sollten ersetzt werden
Gleich zwei Stellen in der Verfassung sollten per Volksabstimmung in Irland geändert werden. Die Regierung wollte den Familienbegriff erweitern, damit auch unverheiratete Paare explizit eingeschlossen sind. Außerdem sollten Formulierungen wie “häusliche Pflichten” der Frau ersetzt werden.
Geplante Änderung von allen großen Parteien befürwortetet
Der Artikel 41 der irischen Verfassung, der am Freitag für fast 3,5 Millionen Wahlberechtigte zur Abstimmung stand, stammt aus dem Jahr 1937. Alle großen politischen Parteien in Irland hatten die geplanten Änderungen befürwortet.
Gegner der Vorschläge hatten dagegen argumentiert, das Konzept “dauerhafter Beziehungen” sei ungenau und verwirrend. Sie kritisierten zudem, dass Frauen und Mütter aus der Verfassung “gestrichen” würden.
Kommentare