Fridays for Future teilt anti-israelische Fake News und spricht von „Apartheid“
Eigentlich gilt die Sorge von Fridays for Future dem Klimaschutz. Das behauptet die Bewegung zumindest. Doch sie hat ein auffallend hohes Interesse am Nahost-Konflikt, wie ein neuer Tweet beweist. Einmal mehr übernimmt sie dabei Anti-Israel-Hetze von Aktivisten, die mehr oder weniger offen antisemitisch sind.
Offiziell macht sich Fridays for Future nur Sorgen ums Klima. Doch es geht um mehr. Das zeigt nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit antisemitischen Anti-Israel Bewegungen, die zum Boykott des jüdischen Staates aufrufen. Dabei bedient sich die Gruppe immer wieder eines radikalen, anti-zionistischen Vokabulars, das Israel letztlich das Existenzrecht abspricht.
Kürzlich übernahm Fridays for Future in einem Tweet unhinterfragt eine Propaganda-Meldung. „Die Apartheid in Israel schreitet weiter voran“, twittert die Gruppierung. Der Apartheid-Vorwurf soll seit Jahrzehnten Israel als jüdischen Staat delegitimieren. Zunächst wurde er vor allem von der Sowjetunion und von arabischen Staaten verbreitet.
Klimagerechtigkeit bedeutet auch „Befreit Palästina!“
Zu sehen ist ein aus dem Zusammenhang gerissenes Video: Ein Kran zerstört – beobachtet von Palästinensern – ein einsames Haus in der Wüste. „Immer mehr Häuser würden zerstört“, klagt die Klimaschutzbewegung. Die palästinensische Bevölkerung würde vertrieben oder sogar „getötet“ – der letzte Vorwurf wird nicht konkretisiert. Der Tweet schließt: „Klimagerechtigkeit bedeutet auch Freiheit für alle Unterdrückten. Befreit Palästina!“
Seit Jahrzehnten sollen Fake News Israel-Hass schüren
Zum Hintergrund: „Fridays for Future“ hat den Tweet eines Anti-Israel-Aktivisten geteilt, der sogar von „ethnischer Säuberung“ (!) in Masafer Yatta spricht. Tatsächlich haben israelische Streitkräfte ein palästinensisches Haus in dem Gebiet im südlichen Westjordland abgerissen – nachdem sein Bau vom Obersten Gerichtshof zuvor für illegal erklärt worden ist.
Seit Jahren verbreiten Anti-Israel-NGOs Fake News über Masafer Yatta. Ihnen zufolge würden Menschen, die hier schon seit Generationen leben, vertrieben. Fakt ist: Israel hat das Gebiet in den frühen 1980er Jahren zum militärischen Übungsgelände erklärt. Wie alle staatlichen Ländereien, die für militärische Zwecke reserviert sind, gab es auf dem Land seit mehr als 100 Jahren keinerlei Besiedlung mehr – kein Privatbesitz, keine Siedlungen, keine historischen Dörfer, einfach nichts.
Die meisten Bewohner haben ihren Wohnsitz in Wahrheit in Yatta
Heute ist das anders: Die Palästinensische Autonomiebehörde hat den Bau dauerhafter Strukturen finanziert, obwohl das Gelände, auf dem regelmäßig Militärübungen stattfinden, zum Wohnen eigentlich ungeeignet ist. Ausländische Interessengruppen beteiligten sich am Aufbau der Siedlungen. Zunächst sah Israel zu, erst nach 20 Jahren fällte der Oberste Gerichtshof eine Entscheidung. Umfassende Beweise belegten dabei: Die Bewohner in den erst kürzlich entstandenen Dörfern haben in Wahrheit fast ausnahmslos einen festen Wohnsitz in der nahe gelegenen Stadt Yatta.
Soweit zu Israels „ethnischer Säuberung“ und „Apartheid“.
Aufrufe zu Israel-Boykott
Auf dem internationalen Instagram-Profil von Fridays for Future wurde schon im vergangenen Jahr dazu aufgerufen, sich mit den Palästinensern zu solidarisieren. Mehr noch – Fridays for Future teilte Posts einer anderen Instagram-Seite, die gemeinsame Sache mit der BDS-Kampagne (Boycott, Divestment and Sanctions) macht. Die BDS-Kampagne ruft zum ökonomischen und kulturellen Boykott Israels auf und wird ganz eindeutig dem antisemitischen Spektrum zugeordnet.
Greta Thunberg selbst macht auch mit. Am 10. Mai 2021 teilte sie auf Twitter einen Post, der unter anderem mit dem Hashtag #GazaUnderAttac den Israelis pauschal Kriegsverbrechen vorwirft. Dass Israel zuvor angegriffen und mehr als 4300 Raketen auf den jüdischen Staat abgefeuert wurden, war keine Erwähnung wert.
Die deutsche „Tagespost“ kommentierte dazu: „Einseitige Solidarisierungen, mittelbare Verbrüderungsaktionen mit antisemitischen Organisationen, Reduktion der Komplexität des Konfliktes auf einen Täter und ein Opfer – das ist bestenfalls naiv und im schlimmsten Falle gezielt antisemitisch.“
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