Nach der Angelobung der neuen Regierung aus ÖVP, SPÖ und Neos in der vergangenen Woche hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen nun die Vorsitzenden der Oppositionsparteien, Herbert Kickl (FPÖ) und Werner Kogler (Grüne), in die Hofburg zu Gesprächen eingeladen.

Es sei ihm wichtig, auch mit der Opposition in gutem Austausch zu sein, schrieb er nach dem Treffen mit Kickl gestern auf der Plattform X. „Für das Gelingen des gemeinsamen Projekts Österreich sind wir alle gefragt.“

Gerade in Phasen großer Veränderung gehe es darum, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, betonte Van der Bellen auch nach seinem Treffen mit Grünen-Chef Kogler. Das gelte für Regierung und Opposition gleichermaßen. „Jetzt geht es ums Kooperieren im Sinne des Staatsganzen“, so Van der Bellen.

Grünen-Chef Werner Kogler wurde ebenfalls in der Hofburg empfangenAPA/GEORG HOCHMUTH

Kickl zum ersten Mal seit dem Scheitern der FPÖ-ÖVP-Verhandlungen bei Van der Bellen

Seit seinem letzten Besuch in der Hofburg habe sich in Österreich einiges getan, das „leider nicht zum Vorteil unserer Landsleute“ gewesen sei, schrieb Kickl gestern auf X. Er spielte damit auf das Scheitern der FPÖ-ÖVP-Koalitionsverhandlungen im Februar und auf die jüngste Bildung einer ÖVP-SPÖ-Neos-Regierung an. Das Gespräch mit dem Bundespräsidenten bezeichnete Kickl als “offen und konstruktiv” – das wars aber auch schon.

Demgegenüber hob Grünen-Chef Kogler nach seinem Treffen mit dem Bundespräsidenten hervor, dass er „die regelmäßigen Treffen“ mit Van der Bellen schätze. Und er betonte, dass seine Partei ihren „Beitrag für eine stabile Republik und das gemeinsame Ganze” leisten werde.