Für Ukraine-Flüchtlinge: Polizeischüler telefonierten mit 9000 Quartiergebern
Vier Wochen lang haben 36 Polizeischüler Kontakt mit tausenden möglichen Quartiergebern für Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen und dabei viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Minister Karner bedankte sich persönlich für ihren Einsatz.
Seit 23. März haben 36 Polizeischülerinnen und Polizeischüler des Bildungszentrums Wien die Eigentümer der per E-Mail gemeldeten “Nachbarschaftsquartiere” für Flüchtlinge aus der Ukraine durchgerufen. Mit ihrer Arbeit im Call Center haben die angehenden Polizisten die zuständige Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) und die Bundesländer unterstützt. Nachdem alle Quartiergeber, die bisher eine Unterkunft gemeldet haben, kontaktiert worden sind, kehren die Polizeischülerinnen und Schüler wieder in das Bildungszentrum zurück.
"Viel Fingerspitzengefühl": Minister Karner bedankte sich persönlich bei Polizeischülern
Innenminister Gerhard Karner hat sich bei den Polizeischülerinnen und –Schülern zum Abschluss persönlich bedankt: “Die Polizeischülerinnen und Polizeischüler haben zusammen täglich mehr als 650 Quartiergeber angerufen und dabei viel Engagement und Fingerspitzengefühl gezeigt. Die Quartiergeber haben äußerst positiv auf die Kontaktaufnahme reagiert. Ich bedanke mich für diese wichtige Arbeit – die Polizeischülerinnen und – Schüler haben bewiesen, dass sie auch mit neuen und unerwarteten Aufgaben sehr professionell umgehen können.”
Quartiere zu 17 Prozent belegt
Bei den Anrufen wurden nähere Details zu den Unterkünften erhoben – unter anderem die Größe, die Ausstattung des Quartiers mit einer Küche oder einem eigenen Bad, ob es einen abgetrennten Zugang gibt, oder ob auch Haustiere erlaubt sind. Diese Daten werden nun an die Bundesländer übermittelt, die den Kriegsvertriebenen kleinere Quartiere zuteilen. Bisher sind rund 17 Prozent der Quartiere bereits belegt. Weil niemand weiß, wie sich der Angriffskrieg auf die Ukraine weiter entwickelt, ist es allerdings auch notwendig, viele Quartiere als „Reserve“ vorzuhalten.
Kommentare