Gar nicht lustig? Außenministerium will Satire-Account über Baerbock sperren lassen
“Das Auswärtige Amt hat Twitter auf die Verwechslungsgefahr hingewiesen”, fordern die Beamten von Annalena Baerbock “Maßnahmen” gegen einen Satire-Account über ihre Ministerin auf Twitter. Die Amtshandlung sorgt nun für Debatten: Darf nur über nicht-linke Politiker gelacht werden?
Aktuell lassen die Macher des durchaus gelungenen Satire-Accounts darüber abstimmen, in welcher Nation Annalena Baerbock nun ihre “feministische Außenpolitik” durchsetzen soll: Nordkorea und Saudi-Arabien liegen bei dem Voting auf “Außenministerin Annalena Baerbock (PARODIE), dem bereits 31.500 Personen folgen, gleich auf.
Die jüngste Aktion des offenbar spaßbefreiten Auswärtigen Amts dürfte dem Account noch mehr Follower bringen: Wie die Berliner Zeitung berichtet, wollen die Beamten Baerbocks, dass Twitter “Maßnahmen gegen den Satire-Account setzt”. Die Begründung dafür klingt bereits wieder wie Satire: „Das Auswärtige Amt hat Twitter auf diese Verwechselungsgefahr hingewiesen und darum gebeten, dieser entgegenzuwirken.” Die Baerbock-Postings auf der Parodie-Seite könnten also laut Außenministerium durchaus für echt gehalten werden.
Dass dies befürchtet wird, ist durchaus nachvollziehbar: Immerhin hat Baerbock plötzlich der Russischen Föderation den Krieg erklärt, sie verblüfft auch mit Aussagen über 360-Grad-Wendungen und lässt sich um 7500 Euro pro Monat von einer Visagistin stylen …
Ministerium macht Parodie-Account erst wirklich bekannt
Die Intervention des Ministeriums dürfte zumindest kurzzeitig erfolgreich gewesen sein: Zwischenzeitlich war der falsche Baerbock-Account am Montag nicht mehr erreichbar, mittlerweile scheint er von der Plattform aber wieder entsperrt worden zu sein.
Auf den Social-media-Plattformen sorgt nun allein der Versuch des Ministeriums, diese Parodie-Seite stilllegen zu lassen, für emotionale Debatten. So stellen viele User die durchaus berechtigte Frage: Darf in Europa nur noch über nicht-linke Politiker gelacht werden? Und es wird bei der “Causa Baerbock” erinnert, dass verhaltensoriginelle TV-Satiriker etwa Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz als “Baby-Hitler” beschimpfen oder aktuell bürgerliche Parteien als “Nazis mit Substanz” beleidigen durften – alles blieb ohne Konsequenzen.
Jetzt bleibt spannend, ob die Beamtenschaft des deutschen Außenministeriums hartnäckig bleibt und weiter die Sperre des Satire-Accounts einfordert: Bisher ist die Seite noch online – und jede weitere Intervention aus dem Ministerium von Baerbock wird sie noch bekannter machen.
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