Bei der diesjährigen Vergabe des Friedensnobelpreises wurde US-Präsident Donald Trump, der weltweit als Friedensvermittler auftrat, übergangen. Eine Enthüllung des ehemaligen US-Verteidigungsbeamten Stephen Bryen zeigt: Das Komitee in Oslo ist alles andere als neutral – und tief in linke Netzwerke verstrickt. Ideologie statt Leistung prägt das Urteil.

Linke Mitglieder ohne Expertise

Bryen ist kein Unbekannter: Der frühere stellvertretende US-Verteidigungsstaatssekretär gilt als einer der führenden Experten für Sicherheitsstrategie und Technologie. Er schreibt für internationale Medien wie Asia Times, Newsweek und die Washington Times. Seine Analyse erschien auf seinem Substack-Blog Weapons and Strategy, wo er regelmäßig sicherheitspolitische Entwicklungen seziert.

Der Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Jorgen Watne Frydnes, verkündet im Nobel-Institut in Oslo vor Journalisten den Gewinner des Friedensnobelpreises 2025. Er geht an die venezolanische Oppositionsführerin und Demokratieaktivistin Maria Corina Machado.APA/AFP/NTB/Norway OUT/Rodrigo Freitas

In seinem Bericht vom 10. Oktober deckt Bryen auf: „Das Nobelkomitee ist klar nach links geneigt, mit nur wenigen konservativen Mitgliedern. Es besteht ausschließlich aus Norwegern, meist Politikern und Aktivisten – nur einer von ihnen kann überhaupt als Experte gelten.“

Wer wirklich im Nobelkomitee sitzt

An der Spitze steht Jørgen Watne Frydnes, Jahrgang 1984. Er arbeitete acht Jahre lang für Ärzte ohne Grenzen, jene NGO, die in Gaza aktiv war und Israel wiederholt „Völkermord“ vorwarf, während sie Berichte der Hamas übernahm. Frydnes gilt als klar links orientiert, saß im Vorstand des norwegischen Helsinki-Komitees und leitete das Arkivet Peace and Human Rights Centre.

Das einzige wissenschaftliche Mitglied ist Asle Toje, Politikwissenschaftler mit Cambridge-Abschluss, ein gemäßigt konservativer Experte für europäische Sicherheits- und Außenpolitik. Ebenfalls im Komitee: Kristin Clemet, ehemalige Chefredakteurin des konservativen Parteijournals Tidens Tegn, heute Leiterin des liberalen Think Tanks Civita, der vom Arbeitgeberverband unterstützt wird. Dazu kommen Anne Enger (Zentrumspartei) und Gry Larsen (Arbeiderpartei), beide mit deutlichem politischen Hintergrund.

Insgesamt zeigt sich: Dieses Nobelkomitee ist politisch gemischt – aber klar links dominiert. Bryen schreibt: „Geführt wird es von Funktionären, die tief in aktivistische NGOs verstrickt sind.“

Die geheimen Regeln aus Oslo

Wie entschieden wird, bleibt ein Staatsgeheimnis. Weder Kriterien noch Begründungen werden veröffentlicht, und die Protokolle bleiben ganze 50 Jahre lang unter Verschluss. „Die Methodik des Komitees ist unbekannt, ebenso wenig werden seine Beratungen je offengelegt“, erklärt Bryen.

Frydnes selbst verteidigte die Entscheidung, Trump den Preis zu verweigern, mit einer erstaunlich vagen Aussage: „Ein kurzfristiger Wechsel sei nicht erfolgt, weil der US-Präsident den Ansprüchen nicht gerecht werde.“ Bryen kommentiert trocken: Diese Begründung „grenze an Unsinn“.

Trump als Friedensstifter – und trotzdem unerwünscht

Kaum ein US-Präsident hat so viele internationale Friedensinitiativen angestoßen wie Donald Trump: Zwischen Serbien und dem Kosovo, Ägypten und Äthiopien, Indien und Pakistan, Kambodscha und Thailand – und natürlich durch die Abraham-Abkommen, die Israel und mehrere arabische Staaten einander näherbrachten.

Doch der Preis ging an eine andere: María Corina Machado, Venezuelas bekannteste Regimegegnerin, die sich derzeit vor der Diktatur von Nicolás Maduro versteckt. Bryen nennt sie „mutig“, betont aber, dass ihre Auswahl im Verhältnis zu Trumps Erfolgen „politisch motiviert“ sei. Mitglieder des Komitees sollen laut Bryen hinter vorgehaltener Hand erklärt haben, Trump habe sich selbst um den Preis bemüht – was man als „anstößig“ empfunden habe. „Diese persönliche Abneigung war offenbar entscheidend“, schreibt Bryen. „Ein kleinlicher und unreifer Umgang mit Fakten.“

An Maria Corina Machado (Bild) wird der Nobelpreis heuer verliehen.IMAGO/ZUMA Press Wire

Gesinnungspreis statt Friedenspreis?

Für den ehemaligen US-Verteidigungsbeamten Stephen Bryen ist klar: Die Entscheidung gegen Donald Trump war ideologisch motiviert. Sie habe seine Friedensbemühungen, insbesondere im Ukraine-Konflikt, geschwächt. „Die Ablehnung untergräbt Trumps Glaubwürdigkeit in einem entscheidenden Moment. Das ist ein trauriges Ergebnis der extremen Voreingenommenheit des Komitees“, schreibt Bryen auf Weapons and Strategy.

Bryen zieht ein ernüchterndes Fazit: „Der Nobelpreis setzt längst keinen Maßstab mehr dafür, jene zu ehren, die wirklich Leben retten oder Frieden schaffen.“ Damit steht für ihn fest: Der einst höchste moralische Preis der Welt ist heute ein Instrument politischer Haltung. Dass ausgerechnet ein Komitee, geführt von NGO-Funktionären mit engen Gaza-Verbindungen, über diese Auszeichnung entscheidet, lässt den Friedensnobelpreis für Bryen nur noch als das erscheinen, was er nennt: „Ein Gesinnungspreis.“