
Geheimtreffen! Trump-Berater schmieden Pläne mit Selenskyj-Gegnern
Führungswechsel in Kiew? Trumps Verbündete verhandeln hinter den Kulissen mit Selenskyjs Gegnern, berichtet eine US-Tageszeitung. Es geht um Neuwahlen. Die Opposition positioniert sich als pragmatische Alternative. In Washington wächst der Wunsch nach einem kompromissbereiteren Präsidenten.

Vier hochrangige Mitglieder aus dem Umfeld von Donald Trump haben geheime Gespräche mit politischen Gegnern von Wolodymyr Selenskyj in Kiew geführt. Unter ihnen sind die Oppositionsführerin Julia Timoschenko sowie hochrangige Mitglieder der Partei von Petro Poroschenko, Selenskyjs Vorgänger im Präsidentenamt. Ziel der Gespräche: Die Möglichkeit schneller Präsidentschaftswahlen, obwohl diese aufgrund des Kriegsrechts derzeit nicht stattfinden können.
Kritiker warnen, dass Wahlen unter diesen Bedingungen chaotisch verlaufen und Russland in die Hände spielen könnten.

Trump-Team hoffen auf pragmatischere Alternativen zu Selenskyj
Trumps Berater setzen darauf, dass Selenskyj aufgrund der Kriegsmüdigkeit und der wachsenden Korruptionsfrustration eine Wahl verlieren würde. Seine Umfragewerte waren rückläufig, doch nach der hitzigen Auseinandersetzung mit Trump und Vizepräsident J.D. Vance im Oval Office erholten sie sich wieder. Dennoch glauben seine Gegner, sich als pragmatischere Alternativen präsentieren zu können. „Poroschenkos Leute und Julia sprechen mit Trump World und positionieren sich als Leute, mit denen man leichter zusammenarbeiten kann“, erklärte ein US-Republikaner gegenüber politico.

Auch in Kiew mehrt sich indirekte Kritik am Präsidenten
Gleichzeitig wächst der Druck aus Washington. Seit Tagen fordern hochrangige Trump-Berater, dass Selenskyj zurücktritt, falls er sich nicht vollumfänglich der US-Friedensstrategie anschließt. Nach dem Eklat im Weißen Haus mehrt sich auch in Kiew die indirekte Kritik am Präsidenten, der mittlerweile Gesprächsbereitschaft signalisiert und den Gesprächsverlauf bedauert. Einige ukrainische Politiker suchen bereits informelle Kontakte zu Trumps Umfeld, um sich für mögliche politische Verschiebungen zu wappnen. Laut dem Analysten Ruslan Bortnik wollen sie zeigen, dass sie bereit sind, mit Trump zusammenzuarbeiten.

Politiker fordern Verbesserung der Beziehungen zu den USA
Trump setzt Selenskyj durch den Stopp der Militärhilfe massiv unter Druck und sagte unverhohlen: „Selenskyj wird nicht mehr lange da sein“, falls es keine Fortschritte in den Friedensverhandlungen gebe. Mehrere führende ukrainische Politiker, darunter Parlamentspräsident Ruslan Stefanchuk, drängen bereits darauf, die Beziehungen zu Trump zu verbessern. Sein Vorgänger Dmytro Rasumkow forderte sogar eine parlamentarische Gruppe, um die US-Ukraine-Beziehungen gezielt zu steuern.

Gegner präsentieren sich als bessere Ansprechpartner für Washington
Selenskyjs innenpolitische Gegner versuchen sich in dieser Situation offenbar als die besseren Ansprechpartner für Washington zu präsentieren. „Sie positionieren sich als Menschen, die vielen Dingen zustimmen würden, denen Selenskyj nicht zustimmt“, sagt ein republikanischer Experte. Julia Timoschenko soll bereits versucht haben, Abgeordnete rivalisierender Parteien für ihre Fraktion zu gewinnen. Sie rechnet damit, dass Selenskyj gezwungen sein könnte, bald Wahlen auszurufen.
Analysten warnen: Trump könnte Putin in die Hände spielen
Offiziell betont die US-Regierung, sich nicht in die ukrainische Innenpolitik einzumischen. Hinter den Kulissen zeichnet sich ein anderes Bild ab. Ein ukrainischer Analyst warnt sogar, dass Trump unbewusst Putins Strategie verfolgt: Wahlen während des Krieges könnten Selenskyj schwächen und die Ukraine destabilisieren.
Zwei Drittel der Ukrainer wollen Verhandlungen
Die politische Landschaft der Ukraine bleibt volatil. „Auch die öffentliche Meinung zum Krieg beginnt sich zu ändern“, schreibt politico. „Etwa ein Viertel der Bevölkerung, hauptsächlich bestehend aus Militärangehörigen und ihren Angehörigen, möchte, dass der Krieg fortgesetzt wird, bis die Russen aus der gesamten Ukraine vertrieben wurden. Zwei Drittel der Bevölkerung sind jedoch eher an Gesprächen interessiert und wollen, dass der Krieg endet – wobei die Hälfte von ihnen bereit ist, größere Zugeständnisse der Ukraine zu akzeptieren, und die andere Hälfte auf einen sofortigen Waffenstillstand drängt, wie eine Analyse der Umfragedaten durch Bortniks Institut ergab.“
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