
Gewaltexzess in Serbien: Sturm auf das Rathaus in Belgrad
Mit Tränengas und massivem Gewalteinsatz konnten Polizeieinheiten in der Nacht auf heute das Rathaus von Belgrad vor Demonstranten verteidigen: Tausende Menschen fordern auf den Straßen der serbischen Hauptstadt eine Annullierung der Parlamentswahl.
Bei gewaltsamen Protesten gegen die von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahlen in Serbien haben Demonstranten das Rathaus der Hauptstadt Belgrad angegriffen und sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert.
Die Demonstranten warfen Steine, Stangen und Eier auf das Rathaus, schlugen Fenster ein und versuchten, in das Gebäude einzudringen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Polizisten drängten die Demonstranten zurück und setzten dabei unter anderem Pfefferspray ein. Gegen 22 Uhr war die Demonstration aufgelöst.
Präsident Vucic: Ein geplanter Angriff
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic sagte nach den Protesten, zwei Polizisten seien schwer verletzt worden, weitere Beamte hätten leichte Verletzungen davongetragen. Mehr als 35 Menschen seien in Haft.
Vucic sprach im regierungsnahen Sender Pink TV von einem Versuch einer “gewaltsamen Übernahme von staatlichen Institutionen”. Es habe sich um einen geplanten Angriff gehandelt: “Alles wurde im Vorfeld vorbereitet”, sagte Vucic. Dafür gebe es “handfeste Beweise”. Zuvor hatte der Präsident von “dramatischen Szenen” gesprochen. Es sei aber “keine Revolution im Gange”. Das Innenministerium rief die Demonstranten auf, keine Gewalt anzuwenden.
Kommentare