
Gewessler: Riesen-Tamtam, aber dann nur EIN Schiff mit Gas organisiert
Ein “besserer Deal als der von Deutschland” sollte es werden. Im Privatjet ging es zu den Scheichs nach Abu Dhabi, um mit möglichst viel Flüssiggas nach Hause zu kommen. Am Ende der Show kommt die zuständige Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) mit einem einzigen Schiff heim – für die Heizsaison 2023/24!
Österreich wird nächsten Winter (!) eine Schiffsladung Flüssigerdgas (LNG) aus Abu Dhabi bekommen. Die Gasmenge bedeutet die Versorgung von 65.000 Haushalten für ein Jahr. Die Energiemenge von einer Terawattstunde entspricht etwas mehr als einem Prozent des österreichischen Gesamtbedarfs an Erdgas.
Gewessler will Versorgung auf breite Basis stellen
Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach von “konstruktiven” Gesprächen in Abu Dhabi, räumte aber ein: “Wir führen diese Gespräche natürlich im vollen Bewusstsein, dass wir hier nicht in einer Demokratie sind.” Es gebe an der Regierung berechtigte Kritikpunkte, die man auch berücksichtigen müsse, um die “richtigen Lehren aus der Vergangenheit” zu ziehen und Österreichs Energieversorgung auf eine breite Basis zu stellen.
Wir haben heute in #AbuDhabi die Lieferung von einem Schiff #Flüssiggas vereinbart. Das ist rund eine Terwattstunde, mit der wir ca. 65.000 Haushalte versorgen können. Dieses #LNG-#Gas hilft uns dabei, unsere Speicher im nächsten Jahr wieder aufzufüllen. (1/3) pic.twitter.com/6DfxilfXBM
— Leonore Gewessler (@lgewessler) October 27, 2022
Opposition spricht von "reiner PR-Aktion"
Das verflüssigte Erdgas aus den Emiraten wird voraussichtlich nach Rotterdam geliefert und dort regasifiziert. Von dort könnte es dann über Pipelines nach Österreich transportiert werden. Häme kam von der Opposition. Die SPÖ sprach in einer Aussendung von einer “reinen PR-Aktion”. Bei der Energiemenge kamen die Sozialdemokraten auf andere Zahlen. Die Schiffsladung Flüssiggas entspreche lediglich zwei Promille der in Österreich jährlich benötigten Menge an Gas, meinte SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll.
So regieren die Wähler
Und auch bei den Wählern wollte kein rechter Jubel ausbrechen. Ganz im Gegenteil: auf Twitter kritisierten Nutzer scharf das Verhandlungsgeschick der österreichischen Delegation.
"Langstecken-Gewessler" soll das selber zahlen
Aber auch die Anreise der der Klima-Ministerin nach Abu Dhabi sorgt für Wirbel. Eben erst die CO2-Steuer für die Österreicher eingeführt, schon im Luxus-Jet zu den Scheichs – und das obwohl es ausreichend Linienflüge nach Wien gibt. “Die CO2-Abgaben dieses Flugs zahlen sicher die Steuerzahler”, ärgert sich Wiens FPÖ-Boss Dominik Nepp in der “Heute”. Er fordert: “Frau Gewessler soll das selbst bezahlen.” Und Nepp legt nach: “Gewessler, die den Österreichern das Autofahren unleistbar macht und selbst Privatjet fliegt, wird als ‘Langstrecken Leonore’ in die Geschichte der Grünen eingehen.”
Kommentare