Grab von Altkanzler Helmut Schmidt beschmiert
Unbekannte haben das Grab von Altkanzler Helmut Schmidt und seiner Frau mit Hakenkreuzen beschmiert, am Abend vor seinem Geburtstag. Die Schmidt-Stiftungen reagieren entsetzt. Eine deutsche Zeitung spekuliert auf einen Zusammenhang mit Schmidts Haltung in der NS-Zeit – ohne Hinweise auf Täter und Hintergrund.
Der legendäre SPD-Politiker wäre am Samstag 105 Jahre alt geworden. Am Vorabend seines Geburtstags haben unbekannte Täter das Grab des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt und seiner Frau Loki Schmidt auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg mit Hakenkreuzen beschmiert.
Die orangefarbenen Schmierereien seien am Freitagabend schnell wieder entfernt worden, berichtete die Polizei. Nun ermittelt der Staatsschutz. Die Hintergründe zur Tat und die Identität des Täters muss noch ermittelt werden.
Schmidt-Stiftungen reagieren entsetzt
In einer Stellungnahme haben die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, die Helmut und Loki Schmidt-Stiftung und die Loki Schmidt Stiftung die Grabschändung aufs Schärfste verurteilt: „Dieser geistlose Vandalismus ist ein massiver Versuch, das Andenken der beiden zu beschädigen. Sowohl Loki als auch Helmut Schmidt haben sich stets für Freiheit, Demokratie und Völkerverständigung eingesetzt.“ Menschenverachtende Gewaltherrschaft und Antisemitismus hätten beide entschieden abgelehnt.
Obwohl die genauen Hintergründe nicht geklärt worden sind, spekulierte die Morgenpost über die Motive: „Schmidts Vergangenheit in der Nazizeit und seine Haltung zum nationalsozialistischen Regime sind bis heute Gegenstand von Kontroversen.“
Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982 Deutschlands Bundeskanzler. Von 1983 bis zu seinem Tod war er Mitherausgeber der Wochenzeitung “Die Zeit”. Er starb im November 2015.
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