"Großer Österreicher": So reagiert die Politik auf Erhard Buseks Tod (†80)
Am Sonntag verstarb der ehemalige Vizekanzler und ÖVP-Chef Erhard Busek unerwartet im Alter von 80 Jahren. Die ersten Reaktionen auf Buseks Tod zeugen vom großen Respekt, der dem “großen Österreicher und begeisterten Europäer” über alle Parteicouleurs hinweg entgegengebracht wurde.
Die Nachricht über den Tod des ehemaligen Vizekanzlers und ÖVP-Chefs Erhard Busek hat am Montag in ganz Österreich für tiefe Betroffenheit gesorgt. Das unerwartete Ableben des Ex-Politikers und Vorstandsvorsitzenden des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa hätte am 25. März seinen 81. Geburtstag gefeiert.
Die ersten Reaktionen auf den Tod Buseks, der zu Lebzeiten dafür bekannt war, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen und in diesem Zusammenhang auch nicht davor zurückschreckte, seine eigene Partei in die Kritik zu nehmen, zeugen vom großen Respekt, der dem “großen Österreicher” über jegliche politische Coleur hinweg entgegen gebracht wurde.
Van der Bellen nennt Busek "eine der prägendsten politischen Persönlichkeiten" Österreichs
“Mit Erhard Busek verliert Österreich eine seiner prägendsten politischen Persönlichkeiten”, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer Aussendung am Montag. Schon früh seien Busek Fragen des Umweltschutzes, der Stadterneuerung und Mitteleuropas wichtig gewesen, so das Staatsoberhaupt, das auch die “feine Ironie, ja, auch Selbstironie”, des früheren Vizekanzlers hervorstrich.
Nehammer und ÖVP trauern um "großen Österreicher und begeisterten Europäer"
Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer äußerte sich am Montag wie folgt zu Buseks Tod: “Unser Land hat mit Erhard Busek einen großen Österreicher und begeisterten Europäer verloren”, zeigte sich ÖVP-Chef Karl Nehammer vom Ableben Buseks tief betroffen. Der frühere ÖVP-Chef sei über die Parteigrenzen hinweg geschätzt gewesen und habe “in unterschiedlichsten Funktionen und Ämtern viel für unser Land und die Volkspartei geleistet”, so Nehammer. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) beschrieb ihn als “Politiker mit Haltung, Visionär und Vordenker”.
Durch Busek habe die Volkspartei “an Breite, Vielfalt und Offenheit gewonnen”, sagte die niederösterreichische ÖVP-Obfrau Johanna Mikl-Leitner. “Mit Erhard Busek ist ein großer Wiener, Österreicher und Europäer von uns gegangen”, sagten der Wiener ÖVP-Chef Karl Maher und Klubchef Markus Wölbitsch. Der frühere Vizekanzler habe “als Wiener ÖVP-Obmann und Wiener Vizebürgermeister die positive Entwicklung Wiens und Öffnung zu einer weltoffenen Metropole lange Jahre maßgeblich beeinflusst und begleitet”, sagte der frühere Wiener ÖVP-Obmann Bernhard Görg in einer Aussendung.
SPÖ-Doskozil nennt Busek "Brückenbauer und Vorbild für die Politik"
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner würdigte Buseks “wachen Geist und seine Affinität für Wissenschaft und Kunst”. Er habe als Vizekanzler “entscheidend dazu beigetragen, Österreich in Richtung Europäische Union zu führen”. Österreich verliere mit Busek einen “Brückenbauer und ein Vorbild für die Politik”, erklärte Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). “Mit dem Tod Erhard Buseks verlieren wir einen Politiker und Vordenker, dessen große Begabung es war, über den gesellschaftlichen und politischen ‘Tellerrand’ hinauszublicken”, sagte der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
Der grünen Klubobfrau Sigrid Maurer wird Busek “nicht nur für sein politisches Wirken in Erinnerung bleiben, sondern auch für seine Lust an der Diskussion und sein zivilgesellschaftliches Engagement”. Der frühere Vizekanzler habe den Mut besessen, Neues zu wagen und seine Partei zur Ökologiebewegung geöffnet, so Maurer.
Neos-Obfrau Beate Meinl-Reisinger zeigte sich auf Twitter traurig, Busek habe sie maßgeblich geprägt. Ex-Neos Chef Matthias Strolz verneigte sich auf Twitter vor Busek, der “eine politische Inspiration über Jahrzehnte, ein treuer Freund und Förderer” gewesen sei. FPÖ-Chef Herbert Kickl sieht im früheren Vizekanzler eine “kontroversielle politische Persönlichkeit”, die sich “der Diskussion und dem Diskurs gestellt hat”.
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