
Grüne setzen Pop-up-Radweg durch – Autofahrer verlieren Spur am Gürtel
2020 sorgten die Grünen mit ihrem Pop-up-Pool am Neubaugürtel für Verkehrschaos, fünf Jahre später kommt nun am gleichen Abschnitt der Pop-up-Radweg: Am Wiener Gürtel wird im Juni eine Autospur gestrichen – zugunsten eines Radwegs.

Im Juni wird – auf Drängen der Grünen Wien – beim Westbahnhof ein Pop-up-Radweg errichtet. Dafür fällt eine Autospur auf dem inneren Gürtel weg. Eine Maßnahme, die die Situation der Dauerstaus am Gürtel noch zusätzlich verschärfen wird.
Gegen lange Wartezeiten für Radfahrer
„Seit Jahren fordern wir Verbesserungen für den Gürtelradweg – besonders beim Westbahnhof“, erklärt Kilian Stark, Mobilitätssprecher der Grünen Wien. Der neue Radweg sei ein erster Schritt für eine zeitgemäße und klimafreundliche Entwicklung. In dem Abschnitt gebe es derzeit viele unnötige Querungen, enge Stellen und lange Wartezeiten für Radfahrer.

Doch der neue Radweg ist nur Teil eines größeren Plans: Unter dem Titel „Gemma Gürtel 2030+“ haben die Grünen eine umfassende Neugestaltung des Gürtels entworfen. In Zusammenarbeit mit Stadtplanern, Landschaftsarchitektin Gisa Ruland und dem Verkehrsfachmann Harald Frey von der TU Wien wurde eine Studie in Auftrag gegeben. Diese zeigt auf, wie der Gürtel – etwa im Bereich Mariahilfer Straße und Josefstädterstraße – in mehreren Etappen umgestaltet werden könnte.
Mehr Platz für Räder, Bäume und eine neue Straßenbahn
Laut dem Konzept fordern die Grünen nicht nur mehr Radwege, sondern auch breitere Gehsteige, mehr Bäume und langfristig sogar eine durchgehende Straßenbahnlinie entlang des Gürtels.
„Wir müssen den Verkehr neu ordnen und klimafreundlicher Mobilität mehr Platz einräumen“, fordert Stark. Der neue Radweg beim Westbahnhof sei nur der Anfang: „Die Wiener und insbesondere die 100.000 Anrainer entlang des Gürtels haben sich eine zukunftsfähige Gestaltung verdient.“
Derzeit beanspruchen Autos und LKWs laut Angaben der Grünen bis zu 86 Prozent der Fläche am Gürtel. Gleichzeitig sei die Lärmbelastung mit über 70 Dezibel für Anrainer laut den Grünen Wien unzumutbar.
Ähnlich sieht es tatsächlich die Stadt Wien. Sie hat das Ziel ausgegeben, generell den Autoverkehr bis 2030 zu halbieren.
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