Grüner Minister fordert: Öffnen wir die Grenzen für Klima-Migranten
Migranten, die wegen des Klimawandels auf der Flucht sind, müsse ohne Wenn und Aber Asyl gewährt werden. Das forderte Irlands Integrations- und Kinderminister Roderic O’Gorman, der der Green Party angehört. Sein Premier widerspricht ihm.
Roderic O’Gorman, Irlands grüner Minister für Integration und Kinder, erklärte kürzlich, dass sein Land Vorbereitungen treffen müsse, um eine große Zahl von Migranten aufzunehmen, die vor den Auswirkungen des Klimawandels auf der Flucht seien.
Während Irland in der aktuellen Frage der Migrantenkrise in Europa sehr aufnahmefreudig ist, hat der Vorschlag, Klimamigranten den Aufenthalt im Land zu gestatten, selbst einige Minister der irischen Regierung schockiert.
O'Gorman: Zahl der Migranten wird weiter steigen
In einem Gespräch mit dem “Irish Examiner” betonte O’Gorman, er gehe davon aus, dass die Zahl der Asylbewerber in den kommenden Jahren sowohl in Irland als auch in ganz Europa erheblich steigen werde. Zusatz: Irland müsse schon jetzt mit den Vorbereitungen für die Aufnahme von Klima-Migranten beginnen.
“Ich denke, ganz Europa wird mit mehr Migration, mehr Zuwanderung rechnen müssen”, sagte er der Zeitung. “Teile Europas haben in den letzten zehn Jahren sehr große Zahlen von Migranten aufgenommen. Irland hat im Großen und Ganzen relativ geringe Mengen aufgenommen, und ich denke, dass sich das wahrscheinlich ändern wird.”
Klimamigranten sollten Sonderstatus bekommen
Er fügte hinzu, dass er es gerne sehen würde, wenn Klima-Migranten innerhalb des Asylverfahrens einen Sonderstatus bekämen. Solche Vereinbarungen müssten aber auf internationaler Ebene getroffen werden.
“Das ist etwas, mit dem sich das internationale Recht auseinandersetzen muss, denn es handelt sich nicht um Wirtschaftsmigranten im herkömmlichen Sinne – einige von ihnen fliehen von Orten, die es nicht mehr gibt oder die nicht mehr bewohnbar sind”, fuhr er fort.
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine Anfang letzten Jahres hat Irlands Regierung die Grenzen für Migranten und Flüchtlinge radikal geöffnet und insgesamt rund 70.000 Menschen in das Land mit nur fünf Millionen Einwohnern aufgenommen.
Irischer Premier Varadkar: Irland ist bereits voll
Der Vorschlag, das Land solle zusätzlich zu diesem Zustrom auch noch Klimaflüchtlinge aufnehmen, hat selbst einige Mitglieder der für offene Grenzen eintretenden irischen Regierung schockiert.
Der irische Premierminister Leo Varadkar (bürgerlich-liberal) warnte davor, dass dem Inselstaat die Plätze ausgehen, um die große Zahl der Neuankömmlinge unterzubringen.
Laut Irish Times sagte Varadkar, dass das Land nicht mehr in der Lage sei, sich um die Migranten zu kümmern, und dass Irland einfach “nicht in der Lage ist, jedem, der ins Land kommt, eine Unterkunft zu garantieren – das ist einfach die Realität”.
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