Das EU-Parlament, veröffentlichte am Donnerstag seine Positionen für die Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten. Neben einer Impfung sollen in dem Zertifikat auch Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu vergangenen Covid-infektionen festgehalten werden.

Zeitplan ist realistisch

Die Idee stößt nicht überall auf Freude. Der Verzicht auf Quarantäne erschwere die Bekämpfung der Pandemie, so ein EU-Diplomat in der „Krone“. Europarechtsexperte Walter Obwexer hält eine Einigung bis Juni dennoch für realistisch.
Kein großer Freund der Idee ist Wiens GesundheitsStadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Wiener Gesundheitsstadtrat bremst Regierung

Hacker spricht sich gegen die von der Regierung geplante Vergabe des “Grünen Passes” schon nach der ersten Impfung aus. “Ich bin nicht sehr begeistert davon. Ich halt nichts von halbleeren oder halbvollen Gläsern. Einen wirklichen Impfschutz gibt’s erst dann, wenn man zweimal geimpft ist und dann kann es auch die entsprechenden Regelungen geben”, sagte Hacker dem Sender ATV laut Vorabmeldung.

Genug Studien zu Sputnik

Außerdem würde Hacker den russischen Impfstoff Sputnik V auch ohne Zulassung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA einsetzen, wie er sagt: “Ich bin der Meinung, wir hätten es kaufen sollen. Und ja, auch ohne Zulassung. Es gibt genug Studien, die die Wirkungsweise von Sputnik beschreiben. Es ist kein Wunderstoff, aber es kann in etwa das gleiche, was andere Impfstoffe können.”

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte Bestellung und erste Lieferung des russischen Impfstoffes für April angekündigt. Die Rede war von einer Million Impfdosen. Erfolgt ist die Bestellung bisher allerdings noch nicht. Zuletzt hieß es vom Kanzleramt, der Einsatz sei erst nach der EMA-Zulassung geplant.

(APA/red)