Hacker-Angriff: Kärnter Landesregierung erhielt 6 Tage lang keine Emails
Weitreichende Folgen hatte der Angriff der Hackergruppe “Black Cat” auf die Kärntner Landesregierung, wie sich nun herausstellt. Nun müssen alle Emails, die Ende Mai an die Kärntner Ämter verschickt worden sind, ein weiteres Mal gesendet werden. Bei der Attacke wurden darüber hinaus 250 Gigabyte Daten “ausgelesen”.
Die Kärntner Landesregierung und die Kärntner Bezirkshauptmannschaften sind wegen eines Hackerangriffs im Mai fast sechs volle Tage lang nicht per E-Mail erreichbar gewesen. Am Mittwoch erging nun via Landespressedienst die Aufforderung an die Bevölkerung, E-Mails erneut zu schicken.
Konkret sollen Mails, die von 24. Mai, 9.00 Uhr, bis 29. Mai, 23.00 Uhr, an die Landesregierung oder eine der Bezirkshauptmannschaften übermittelt wurden, noch einmal gesendet werden, allerdings über die Schaltfläche “Weiterleiten”. So soll nämlich das ursprüngliche Datum nachvollzogen werden.
Umfassender Datenklau – inklusive Reisepässe und Covid-Daten
Zu dem Hackerangriff hat sich die Gruppe “Black Cat” bekannt. Sie konnte dabei umfangreiche Daten erbeuten, die sie laut eigenen Angaben nun verkauft hat. In einem online veröffentlichten Statement gab die Hackergruppe an, dass es sich etwa um Covid-Testresultate, gescannte Reisepässe und E-Mails, unter anderem von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), handelt. Man habe sie verkauft, weil das Land “nicht kooperiert”, also die geforderten fünf Millionen Dollar Lösegeld nicht bezahlt, habe.
Ob das stimmt, lässt sich nicht überprüfen. Das Land Kärnten hatte eingeräumt, dass die Hacker 250 Gigabyte Daten “ausgelesen” hatten, wie viel davon kopiert wurde, war nach wie vor unklar. Ein 5,6 Gigabyte großer Datensatz wurde bereits zwei Mal veröffentlicht, es ist also fraglich, ob sich der noch zu Geld machen ließ. Ob das die einzigen Daten waren, die gestohlen wurde, stand nach wie vor nicht fest.
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