Was wie eine Szene aus einem Albtraum klingt, hat sich tatsächlich ereignet – und wurde von einer israelischen Militärdrohne aufgezeichnet. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie Hamas-Terrorkämpfer die sterblichen Überreste des israelischen Geisels Ofir Tzarfati in einem frisch gegrabenen Loch verscharren, nur um sie wenige Minuten später wieder „zu entdecken“ – vor laufenden Kameras und in Anwesenheit von Vertretern des Internationalen Roten Kreuzes.

Psychologische Kriegsführung statt Menschlichkeit

Für Israel ist diese Szene ein weiterer Beweis für eine perfide Form psychologischer Kriegsführung. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte IDF werfen der Hamas vor, Leichen nicht nur zurückzuhalten, sondern sie gezielt für Propaganda-Zwecke einzusetzen – um internationales Mitgefühl zu manipulieren und Druck in den laufenden Geiselverhandlungen aufzubauen.

„Hamas lügt über unsere Geiseln – und hier ist der Beweis“, schrieb die israelische Armee in einem Statement. „Sie manipulieren die Überreste, die sie eigentlich längst hätten freigeben müssen.“

Bereits dritter „Fund“ derselben Leiche

Dies ist bereits das dritte Mal, dass die sterblichen Überreste Ofir Tzarfatis entdeckt und übergeben wurden. Dezember 2023: Nach einer gemeinsamen Operation von IDF und Shin Bet wurden erste Teile der Leiche nach Israel gebracht. Im März 2024 folgten weitere Überreste.

Ofir Tzarfati, wie ihn seine Familie und seine Freunde kannten.X/Screenshot

Nun, im Oktober 2025, wurde eine weitere „Neuentdeckung“ inszeniert – gefilmt von der israelischen Drohne.

„Wie kann man sein Kind in Raten begraben?“

Für die Familie ist das eine kaum fassbare Tortur. „Wir dachten, wir hätten den Kreis geschlossen und Ofir endlich zur Ruhe gebettet. Doch heute erfuhren wir, dass wir nie alles von ihm bekommen haben“, sagt seine Mutter Rishel Tzarfati unter Tränen. „Wie kann man sein Kind in Raten begraben?“

Auch seine Schwester Shoval ist fassungslos: „Hamas hat eine grausame Täuschung begangen, indem sie die Überreste meines Bruders zurückgab – statt einer der dreizehn Geiseln, die eigentlich zur Bestattung nach Israel gebracht werden sollten. Das ist ein eklatanter Bruch der Vereinbarung.“

„Verhöhnung der Menschlichkeit“ – Wendepunkt?

Das Hostages and Missing Families Forum, das die Angehörigen der entführten und getöteten Israelis vertritt, verurteilte den Vorfall aufs Schärfste: „Hamas weiß genau, wo sich alle Geiseln befinden, und verhöhnt die Menschlichkeit, indem sie die Würde unserer Liebsten mit Füßen tritt.“

Israelische Kommentatoren sprechen bereits von einem Wendepunkt. Die Szene zeige, dass Hamas nicht nur Krieg führe, sondern ihn inszeniere – mit Toten, mit Kameras, mit eiskalter Berechnung. Die Empörung in Israel ist entsprechend groß. Für viele steht fest: Wer Leichen als Bühne benutzt, hat jedes moralische Fundament verloren.