Handfester Skandal: Türkischer Außenminister zeigt faschistischen "Wolfsgruß"
Geschmacklose Geste: Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sorgte bei seinem Besuch in Uruguay für einen handfesten Skandal. Gegenüber einer Gruppe armenischer Demonstranten machte er den faschistischen “Wolfsgruß – das Zeichen der rechtsextremen “Grauen Wölfe”. Die Ultranationalisten bestreiten den Völkermord an den Armeniern.
Der Vorfallereignete sich zu Beginn der Einweihung der türkischen Botschaft in Uruguay auf dem Matriz-Platz in Montevideo, als Çavuşoğlu ein Treffen mit seinem uruguayischen Amtskollegen Francisco Bustillo abhielt. Als sein Wagen die armenischen Demonstranten passierte, ließ sich Erdogans Außenminister zu der Geste hinreißen.
Konsequenzen nach "Wolfsgruß"
Diese paramilitärische Organisation bestreitet die Existenz des Völkermords an den Armeniern und wurde 2020 von europäischen Ländern wie Österreich und Frankreich nach Angriffen ihrer Mitglieder gegen die lokale armenische Gemeinschaft verboten. Die Grauen Wölfe gelten als Hauptunterstützer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Nach dem Skandal beschloss Bustillo – der an diesem Sonntag in einem Akt zum Gedenken an den Völkermord der Hauptredner im Namen der uruguayischen Exekutive sein wird -, am Montag den türkischen Botschafter in Uruguay, Hüseyin Müftüoğlu, einzuberufen.
Freihandelsabkommen sollte unterzeichnet werden
Die Außenminister der Türkei und Uruguays haben den Auftakt zu den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Die Unterzeichnung der vom uruguayischen Präsidenten Luis Lacalle Pou im vergangenen Dezember angekündigten Geschäftsordnung zum Auftakt des Verhandlungsprozesses fand im Rahmen des umstrittenen ersten offiziellen Besuchs des türkischen Außenministers im südamerikanischen Land statt.
Fiel bereits 2017 mit der Geste auf
Nicht das erste Mal: Bereits im Jahr 2017 sorgte der türkische Außenministers Mevlüt Cavusoglu für Wirbel, als er in Hamburg nach einer Rede vor Erdogan-Anhängern den “Wolfsgruß” zeigte.
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