Scharfe Kritik am österreichischen Bundesheer: Zwischen Jänner 2018 und Juli 2022 waren bis zu 64 Prozent der österreichischen Kampfpanzer “nicht feldverwendbar”, kritisierte am Freitag der Rechnungshof (RH) in einem Bericht über die 4. Panzergrenadierbrigade. Zudem befanden sich auch mehrere Unterbringungen in teils “abbruchreifen Garagen”.

Der Rechnungshof nahm für den Bericht die sogenannte “Schwere Brigade”, in der die mechanisierten Kräfte des Bundesheeres zusammengefasst sind, unter die Lupe.

"Haben unsere Hausaufgaben gemacht"

Zwischenzeitlich haben sich die Rahmenbedingungen nicht zuletzt wegen der Finanzspritze für das Heer verändert. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) kündigte im Frühjahr – nach dem Prüfungszeitraum – eine Modernisierung der Panzertruppe an.

“Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und auf die geänderten Rahmenbedingungen unverzüglich reagiert. Mit allein 560 Millionen Euro erneuern wir die Leopard- und Ulanflotten, zusätzlich werden die Welser und Rieder Kasernen in den nächsten Jahren einige Baumaßnahmen erleben, um die Ansprüche der Zukunft abdecken zu können”, reagierte Tanner am Freitag auf den Bericht.

Scharfe Kritik der FPÖ

“Es kann doch nicht sein, dass unter anderem Heeresfahrzeuge mit Anschaffungskosten in Millionenhöhe in abbruchreifen Hallen abgestellt wurden”, kritisiert Wehrsprecher Volker Reifenberger (FPÖ). “Mit nur 17 verfügbaren Kampfpanzern im Jahr 2022 können wir gerade einmal zwei Kilometer Staatsgrenze verteidigen”, ergänzte Michael Gruber, freiheitlicher Landesparteisekretär und Sicherheitssprecher in Oberösterreich.