Harte Worte aus dem Kreml: Sorge um russische TV-Aktivistin wächst
Nachdem die russische Journalistin Marina Ovsyannikovaam Montag während einer Livesendung mit einem Plakat ins Bild stürmte und öffentlich gegen den Krieg demonstrierte, ist sie spurlos verschwunden. Nun äußerte sich Kreml mit scharfen Worten zu dem Vorfall.
Dass diese Aktion Putin gar nicht gefallen würde, war absehbar – nachdem die russische Journalistin Marina Osyannikova am Montagabend mit einer Anti-Kriegs-Protestaktion im Live-TV für weltweites Aufsehen gesorgt hatte und seitdem spurlos verschwunden ist, äußerte sich am Dienstagnachmittag auch der Kreml zu dem Vorfall. Putins Pressesprecher Dmitri Peskow fand für das Verhalten Ovsyannikovas harte Worte: “Was dieses Mädchen angeht, das ist Rowdytum”, urteilte Peskow. Alles Weitere solle der Fernsehsender “selbst regeln”, dies sei deren Angelegenheit und nicht die Aufgabe des Kreml.
Journalistin wie vom Erdboden verschluckt
Ob sich der Kreml allerdings wirklich so “abputzt”, wie Putins Sprecher behauptet, scheint angesichts der absoluten Funkstille rund um Ovsyannikova zweifelhaft. Der russische Geheimdienst FSB soll sie verschleppt haben, ihr Aufenthaltsort ist ungewiss – selbst ihr Anwalt Daniil Berman kann keinen Kontakt zu seiner Mandantin herstellt.
Große Sorge um Ovsyannikova - Macron will sie unter französischen Schutz stellen
Die Sorge um das Schicksal der jungen Frau, die in den letzten Stunden zum Symbol des Mutes und des innerrussischen Widerstands wurde, steigt stündlich – im Internet trenntet der Hashtag #WhereIsMarinaOvsyannikova #FreeMariaOvsyannikova. Auch wer sich um ihre zwei Kinder kümmert, ist derzeit nicht bekannt. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron kündigte an, sie unter den Schutz der französischen Botschaft stellen zu wollen. “Frankreich verurteilt jede Inhaftierung von Journalisten”, so der Präsident während des Besuchs eines Flüchtlingszentrums für Ukrainer im Département Maine-et-Loire.
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