Hass auf Putin: Odessa baut die Statue von Zarin Katharina ab
Auf Raketenbeschuss und ständige Angst reagieren die Bürger von Odessa nun mit einer außergewöhnlichen Protestaktion: Sie bauen die Statue von Katharina der Großen ab – die russische Zarin hat im Jahr 1794 die Gründung der Stadt befohlen.
Auch Odessa leidet schwer unter dem von Russland am 24. Februar begonnenen Krieg: Immer wieder fällt für Stunden der Strom aus, im Raketenbeschuss starben bereits zahlreiche Bürger, es entstand Millionenschaden, die 993.000 Einwohner zählende Stadt am Schwarzen Meer ist im Belagerungszustand.
Die Statue von Katharina der Großen wurde bereits einmal zerstört: Drei Jahre nach der Oktoberrevolution und zwei Jahre nach der Ermordung der Zarenfamilie wurde das Katharinen-Denkmal im Jahr 1920 abgetragen – damit sollte ein Zeichen gegen den Zarismus gesetzt werden. Der bronzene Kopf wurde vor der Zerstörung gerettet und kam in ein Lager.
Katharina war bereits als "Henkerin" verkleidet
Mit der Wende in Russland kam 2007 die Idee auf, das Denkmal wiederherzustellen: 107 Jahre nach der Ersteinweihung und 87 Jahre nach der Zerstörung war das Katharinen-Denkmal 2007 wieder am alten Platz.
Während des Konflikts mit Russland wurde die bronzene Katharina bereits als “Henkerin” verkleidet, jetzt soll die Statue ganz verschwinden. Der Stadtrat hätte – so die ukrainische Agentur Interfax – nun den Abbau des Denkmals beschlossen. Die Zarin kommt wieder in ein Depot. Wie lange es diesmal sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen.
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