Heftiger Schlagabtausch auf „Gegen-Sätze“: Sind Erdogan-Fans Verbündete der FPÖ?
Diesmal geht es rund, auf eXXpressTV: Die Debatte zwischen den Wiener Landtagsabgeordneten Hans Arsenovic (Grüne) und Wolfgang Kieslich (FPÖ) über die Erdogan-Siegesfeiern verläuft ungewöhnlich scharf. Arsenovic sieht hier dieselben Werthaltungen wie bei FPÖlern, was Kieslich für „totalen Schwachsinn“ hält.
52 Prozent der Türken wählten für Präsident Erdogan, 72 Prozent waren es in Österreich. In Wien-Favoriten feierten sie dessen Sieg entsprechend ausgelassen. „Diese Entwicklung wird von Tag zu Tag schlimmer“, meint Kieslich und warnt vor wachsender Gewaltbereitschaft. „Man glaubt ja nicht mehr, dass man sich in Wien befindet.“ Das alles habe sich über Jahrzehnte abgezeichnet, doch weder die rote Stadtregierung, noch schwarze Innenminister hätten gegengesteuert. Kieslichs Botschaft an die Erdogan-Fans: „Zurück in die Türkei, wenn es dort so toll ist!“
Auch Grünen-Politiker Arsenovic hält die Bilder für „irritierend, ganz offen gesagt“. Allerdings sieht er hier eine gewisse Ambivalenz: „Interessant, dass die FPÖ, die ein Fan rechter Politiker wie Orban ist, sich darüber aufregt, dass Männer den Sieg eines rechten Politikers feiern.“ Sein Hinweis, dass das doch eigentlich Verbündete der FPÖ und damit potenzielle freiheitliche Wähler sind, erzeugt bei seinem freiheitlichen Gegenüber Kopfschütteln. „Das ist doch ein Scherz.“
Doch Arsenovic lässt nicht locker: „Meinen Sie, dass rechtsextreme Türken Grün wählen?“ Junge türkische Akademikerinnen hätten nicht für Erdogan protestiert, sondern primär junge Türken aus bildungsfernen Schichten. Zu Kieslich: „Das sind Ihre Wähler.“ Und: „Jetzt sind Sie in der Zwickmühle.“
„Türkischen Stammwähler der FPÖ“ seien ein „totaler Schwachsinn“, kontert der FPÖ-Politiker. „Die wählen alle die Roten, deshalb hat sich die SPÖ ja diese Migranten nach Wien geholt, und übrigens auch die Grünen. Analysieren Sie doch die Wählerstromanalysen!“
Kieslich räumt ein: Über Vereine habe es die SPÖ tatsächlich geschafft, viele Türken zu sich zu holen. „Aber die Werthaltung ist eine rechtskonservative.“ Für Wolfgang Kieslich ist sie eher „ultrakonservativ“, wichtige Errungenschaften wie die „Trennung von Religion und Staat“ in Österreich, würden hier auch verdrängt.
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