Hofburg-Wahl: Viel Ärger um Kandidaten-Runde im ORF
Der Bundespräsident glänzte durch Abwesenheit – und so waren es nur sechs Kandidaten im Rennen um die Hofburg, die sich am Sonntag in der ORF-“Elefantenrunde” der Debatte stellten. Für das Format hagelte es im Nachklang viel Kritik. Im “Oberlehrersetting” wurde an den Österreichern vorbei diskutiert.
Vier Wochen vor der Wahl zum Bundespräsidenten war es für die Herausforderer von Amtsinhaber Alexander Van der Bellen eine Chance, sich einem breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Am Stehpult musste sich das Sextett von Walter Rosenkranz (60), Tassilo Wallentin (58), Dominik Wlazny (35), Heinrich Staudinger (69), Michael Brunner (61) und Gerald Grosz (45) aber erst einmal einem “Test” stellen.
Kritik an "Gouvernanten-Prüfung"
Dass der ORF die Kandidaten mit “Prüfungsfragen” zu den Rechten und Pflichten des Bundespräsidenten vorzuführen versuchte, kam bei vielen Sehern nicht gut an. Gerald Grosz mahnte ein: „Machen wir das nicht zu einer Gouvernanten-Prüfung“, er wollte stattdessen über die Teuerung diskutieren. Doch um die Themen, die Österreicher wirklich bewegen, ging es maximal nebenbei. “Peinlicher gehts nimmer. In Erwartung einer guten Diskussionsrunde, kam nur Lehrer fragt Schüler, und der Direktor wacht über den Inhalt der Antworten”, kommentiert ein Seher danach auf Twitter.
Russland Sanktionen und EU-Austritt
Einzig bei der Positionen der Kandidaten zum Thema EU und Russland Sanktionen wurde es etwas spannend. FPÖ-Kandidat Rosenkranz rief dazu auf, auszutreten, „wenn die EU uns mehr kostet als sie uns bringt.“ Wlazny (Marco Pogo) merkte an, dass ihm beim Gedanken an einen Austritt schlecht werden würde. Wallentin will die EU von innen verändern. Grosz möchte zu diesem Thema eine Volksabstimmung. Wallentin wünscht sich eine solche zum Ende der Sanktionen gegen Russland. Wlazny ist weiterhin Verfechter der Sanktionen, da man nicht wegschauen dürfe. Die anderen Kandidaten sind gegen eine Weiterführung der Sanktionen.
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