Was im September 2024 mit einer Fahrzeugkontrolle an der steirisch-slowenischen Grenze begann, entwickelte sich zur europaweiten Operation gegen die organisierte Schleppkriminalität. Ein Staatenloser mit Wurzeln in einem palästinensischen Flüchtlingslager wollte mit drei illegalen Migranten nach Österreich einreisen. Die Polizei griff zu – und legte damit den Grundstein für die „Operation Ranger“.

Die Ermittlungen des Bundeskriminalamts, unterstützt von Behörden aus Deutschland, Belgien und Polen, führten schließlich zu einem beachtlichen Fahndungserfolg: Insgesamt 15 mutmaßliche Schlepperbosse wurden in mehreren Ländern festgenommen. Die Drahtzieher der Bande sollen innerhalb von zwei Jahren mindestens 300 überwiegend syrische Migranten über Österreich und Polen nach Deutschland und andere EU-Staaten geschleust haben.

APA/HANS KLAUS TECHT

Mehrere Hintermänner aus der Hooliganszene

Brisant: In Polen stammten mehrere Hintermänner aus der gewaltbereiten Hooliganszene. Bei koordinierten Razzien wurden nicht nur Drogen, Bargeld und gefälschte Dokumente sichergestellt – sondern auch schwere Waffen.

Als Fahrer der Schleppfahrzeuge fungierten häufig staatenlose Palästinenser mit anerkanntem Flüchtlingsstatus. Sie sprachen Arabisch – ein entscheidender Vorteil, um sich mit den Migranten verständigen zu können. Für jeden eingeschleusten Syrer sollen die Hintermänner rund 1.000 Euro kassiert haben.