
Immer mehr antisemitische Beschmierungen: ÖVP kritisiert Untätigkeit der Stadt Wien
Immer mehr antisemitische Sprüche auf Wänden und Bänken bleiben oft jahrelang bestehen. Das bestätigen auch Zahlen der Meldestelle der Israelischen Kultusgemeinde Wien (IKG). Kritik kommt nun von der ÖVP. Die Stadt Wien sei in den vergangenen Jahren untätig geblieben, trotz Warnungen der Volkspartei.
Die jüngste von der IKG-Meldestelle vorgelegten zahlen „offenbaren Erschreckendes“, klagt ÖVP-Gemeinderätin Laura Sachslehner. 719 antisemitische Vorfälle wurden im vergangenen Jahr gemeldet. Davon waren 122 Sachbeschädigungen, meist Beschmierungen. „Diese Zahlen bestätigen leider genau das, was wir als Volkspartei seit Jahren in Wien kritisieren“, unterstreicht Sachslehner.
Antisemitische Vorfälle im Jahr 2022 – Bericht der Antisemitismus-Meldestelle der IKG Wien präsentiert.
— Antisemitismus-Meldestelle der IKG (@AMeldestelle) May 15, 2023
Rückgang der Gesamtzahl gemeldeter antisemitischer Vorfälle – Anstieg bei Angriffen auf neuen Höchststand.
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Eigentlich habe sich die Stadt Wien im Jänner 2021 in einem Allparteienantrag auf Initiative der Volkspartei Wien bereits zu einer eigenen Antisemitismus-Strategie bekannt. Doch es fehle ein konsequentes Vorgehen seitens der Stadt Wien und von Wiener Wohnen. Extremistische und antisemitische Beschmierungen sollten innerhalb von 24 Stunden seitens der Stadt entfernt oder übermalt werden
Stadt Wien bleibt untätig
Sachslehner: „An vielen Stellen Wiens sehen wir, dass gerade bei extremistischen, antisemitischen und gewaltverherrlichenden Beschmierungen weggesehen wird und diese Form der Sachbeschädigung oft jahrelang bestehen bleibt, ohne dass die Stadt tätig wird.“ Dies sei für eine Stadt mit der Geschichte Wiens inakzeptabel. „Ich fordere die Stadtregierung deshalb auf, hier endlich tätig zu werden.“
Solche Beschmierungen müssten „innerhalb von 24 Stunden entfernt oder übermalt werden. Solches Gedankengut darf in unserer Stadt keinen Platz haben – auch nicht in Form irgendwelcher Beschmierungen in unserem Stadtbild“, hält Sachslehner fest.
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