Immer mehr Messer-Angriffe! Jetzt will auch Deutschland lange Klingen verbieten
Blutige Messer-Attacken sind in Österreich und Deutschland inzwischen trauriger Alltag. Hierzulande liegt ein generelles Messerverbot bereits auf dem Tisch. Die deutsche Bundesinnenministerin Faeser (SPD) will nun nachziehen und Messer mit langer Klinge verbieten. Ein Schildbürger-Plan, finden viele. In der Debatte um eine Verschärfung des Waffenrechts in Deutschland fordern Gewerkschaften ein allgemeines Messerverbot.
Als Konsequenz auf die vielen Messerstechereien und den brutalen Angriffen soll es in Österreich künftig verboten sein, im öffentlichen Raum Messer mit sich zu führen. Ein entsprechender Entwurf des Innenministeriums unter Gerhard Karner (ÖVP) wurde bereits im April veröffentlicht. Demnach dürfen Messer aller Art nicht mehr mitgenommen werden, vom „Schweizermesser“ bis hin zu Küchenmessern – Kampfmesser aller Art sowieso. Wer dagegen verstößt, kann mit einer Strafe bis zu 3.600 Euro oder mit bis zu sechs Wochen Haft bestraft werden.
Die Grünen und die SPÖ begrüßten den Vorschlag von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Die FPÖ kritisierte hingegen, die ÖVP stelle unbescholtene Bürger unter Generalverdacht, anstatt “kriminelle Ausländer” konsequent abzuschieben und die “illegale Masseneinwanderung” zu stoppen. Die einzig effektive Maßnahme für mehr Sicherheit sei ein sofortiger Asylstopp, so die Forderung der Freiheitlichen.
"In Deutschland muss sich niemand bewaffnen"
Angesichts der Zunahme von Messerangriffen will nun auch die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser das Waffenrecht verschärfen. Im neuen Waffenrecht werde sie “den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einschränken”, kündigte sie in der Bild am Sonntag an. In der Öffentlichkeit sollen Messer demnach nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf Zentimetern mitgeführt werden dürfen. Für gefährliche Springmesser soll es ein generelles Umgangsverbot geben.
Der jüngste Vorstoß von Deutschlands Innenministerin Faeser sei ein erster Schritt, sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Dirk Peglow, zu Bild. “Aber wir sollten weitergehen. In Deutschland muss sich niemand bewaffnen”. Es sei Zeit, über ein allgemeines Messerverbot nachzudenken. Auch der stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, sagte Bild, zu einer Verschärfung könne auch ein generelles Messerführverbot in der Öffentlichkeit gehören.
"Schaufensterpolitik"
Der Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbands, Olaf Niestroj, bezeichnete Faesers Pläne als “Schaufensterpolitik”. “Es ist völlig unklar, wie und von wem ihre neuen Vorschläge kontrolliert werden sollen. Schon das Verbot des Führens von Schreckschusspistolen ist so gescheitert – es hält sich einfach niemand daran”, sagte er dem Tagesspiegel. “Zudem wird die Lebensrealität von Hunderttausenden Jägerinnen und Jägern in Deutschland ignoriert. Wir arbeiten mit teils deutlich längeren Messern, um einem jahrhundertealten Beruf nachzugehen”, sagte er. Es seien sinnvolle und umsetzbare Lösungen nötig.
Aus der FDP kam ebenfalls Kritik an den Plänen. Die Vorschläge aus dem Bundesinnenministerium seien nicht überzeugend, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Konstantin Kuhle.
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