In 168 Stunden dreht uns Putin das Gas ab - und was macht Gewessler?
In 7 Tagen oder 168 Stunden lässt Wladimir Putin die einzige Pipeline sperren, die Europa noch mit russischem Erdgas versorgt. Und was ist mit unserer Bundesregierung? Hörten wir dazu etwas von einem Notfallplan? Die Kritik an der Führungsschwäche wächst.
Natürlich: Offiziell sind es “Wartungsarbeiten”, die nun vom Pipeline-Betreiber Nord Stream genau jetzt durchgeführt werden müssen. Die Nord Stream AG ist zu 51 % im Besitz des russischen Energie-Konzerns Gazprom – und im Kreml weiß man ganz genau, dass die Nord-Stream-Röhren die einzige Chance Deutschlands und auch Österreichs, noch zu russischem gas zu kommen. Denn die ukrainische Regierung hat die Hauptversorgungs-Pipeline für Österreich schon vor Wochen gekappt.
Die Nord Stream AG schreibt zwar in ihrem Pressestatement, dass am 21. Juli wieder Gas durch die Pipelines fließen kann – die deutsche Bundesregierung und Wirtschaftsexperten zweifeln aber an dieser Aussage: Der Präsident der Russischen Föderation könnte die Pipeline-Sperre als Gegenmaßnahme zu den EU-Sanktionen weiterführen – natürlich nur “aufgrund technischer Probleme”.
Kommentar: Der Unmut über die Untätigkeit der Regierung wächst
Bei den eXXpress-Lesern und auf den Social-media-Plattformen wird dieses Problem samt dramatischer Folgen nun verstanden – und der Unmut über die Untätigkeit der österreichischen Bundesregierung und die dramatische Führungsschwäche der grünen Energie-Ministerin wächst von Stunde zu Stunde: Leonore Gewessler will erst morgen, Dienstag, ein Statement zu der totalen Energie-Krise abgeben und genoss das schöne Sommerwochenende.
Und der Kanzler sprach am Wochenende über betrunkene Personenschützer, aber nicht über die Absicherung der Energie-Versorgung für neun Millionen Menschen und wichtige Industriebetriebe …
Ohne weiterer Gas-Zufuhr aus Russland hat Österreichs Bundesregierung lediglich 9,5 Terawattstunden Gas in den Speichern, über die die Republik selbst verfügen kann – also nur den Bedarf für zwei Sommermonate oder für 20 Wintertage.
Ernstzunehmende Alternativlösungen wurden bisher nicht genannt.
Richard Schmitt
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