
IS-Anhänger aus NÖ in Saudi-Arabien inhaftiert
Im März stach ein junger IS-Anhänger aus Niederösterreich in Mekka auf fünf Menschen ein. Jetzt sitzt er in Saudi-Arabien in Haft. Der 20-Jährige hat enge Verbindungen zum Taylor-Swift-Terrorverdächtigen.

Ein 20-jähriger Niederösterreicher sitzt seit über zehn Monaten in Saudi-Arabien in Haft, nachdem er im März 2024 in der Al-Haram-Moschee in Mekka, dem wichtigsten Heiligtum des Islam, eine Bluttat begangen haben soll. Der junge Mann, mutmaßlich ein Anhänger des Islamischen Staates (IS), verletzte dabei fünf Personen, darunter saudische Sicherheitsbeamte, teilweise lebensgefährlich mit einem Messer, wie oe24 berichtet.
Zusammenhang mit Taylor-Swift-Konzert
Der mittlerweile 20-Jährige war mit Beran A. aus Ternitz (NÖ) befreundet, der Anschläge auf ein Konzert von Taylor Swift in Wien im August 2024 geplant haben soll. Sichergestellte und mittlerweile ausgewertete Chats, über die zunächst die “Kronen Zeitung” berichtet hatte, belegen das Naheverhältnis und die terroristischen Absichten der beiden. Beide veröffentlichten auf der Plattform Snapchat einen Treueschwur auf den IS und planten ab Februar 2024 Terroranschläge. Während der Niederösterreicher in Saudi-Arabien zuschlug, zog sein Freund seinen Anschlagsplan in Dubai zurück und kehrte nach Österreich zurück. Erst eine Warnung der CIA brachte den Ternitzer im August 2024 ins Visier der Behörden. Die geplanten Taylor-Swift-Konzerte wurden daraufhin abgesagt.

Motiv des mutmaßlichen Täters
Laut saudischen Behörden gab der Niederösterreicher an, saudische Sicherheitskräfte und Militärpolizisten töten zu wollen, weil sie Charidschiten seinen. Charidschiten sind die Anhänger der ältesten religiösen Sekte im Islam des 7. Jahrhunderts. Ihr Hauptzweig ist heute die kleinste Richtung des Islam. Abgespalten hatten sich die Charidschiten aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Nachfolge des Propheten.
Das Messer soll der Tatverdächtige kurz vor der Messer-Attacke auf einem Markt in der Nähe der Moschee gekauft haben. Wie er damit auf das schwer bewachte Gelände der Moschee gelangen konnte, ist unklar.
Saudi-Arabien berichtete nicht über den Fall
Bemerkenswert ist, dass die Tat in saudischen Medien nicht berichtet wurde. Laut einem Bericht des österreichischen Außenministeriums sei der Angriff in einem hochabgesicherten Bereich erfolgt und es liege offenbar nicht im Interesse Saudi-Arabiens, den Vorfall öffentlich bekannt zu machen.
Das österreichische Außenministerium hat die Inhaftierung bestätigt, hält sich jedoch bedeckt. Der Mann wird konsularisch betreut, weitere Details wie Haftbedingungen oder der genaue Aufenthaltsort wurden aus Datenschutzgründen nicht bekanntgegeben.
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