Islamisten in Brüssel? Anti-Islamophobie-Tagung attackiert Frankreichs Säkularität
Eine von der EU geförderte Studentenvereinigung initiierte eine Anti-Islamophobie-Tagung im EU-Parlament. Die Organisation soll Verbindungen zur islamistischen Muslimbruderschaft pflegen. Die Tagung kritisierte Frankreichs Verbot religiöser Symbole an Schulen und warf Paris Kolonialismus und eine „weiß-suprematistische Mentalität“ vor.
Eine Anti-Islamophobie-Veranstaltung im Europäischen Parlament kritisierte Frankreich wegen des Verbots islamischer Kleidung in Schulen. Seit 2004 dürfen französische Schüler keine auffälligen religiösen Symbole tragen. Seit Beginn dieses Schuljahres ist davon auch die Abaya – ein Überkleid für Frauen – betroffen.
Die Veranstaltung wurde auf Antrag des Forums der Europäischen Muslimischen Jugend- und Studentenorganisation (Femyso) abgehalten, die in der Vergangenheit schon Fördergelder von der EU erhielt. Mehrere Beobachter sehen klare Hinweise auf Verbindungen der Organisation zur Muslimbruderschaft. In zahlreichen Ländern im Nahen Osten ist die Organisation der Muslimbrüder verboten. Ihr palästinensischer Zweig – die Hamas – wird als Terrororganisation eingestuft. Auch die Muslimische Jugend Österreichs (MJÖ) war mehrere Jahre außenordentliches Mitglied von Femyso.
Hania Calal: Frankreich will Rechte von Musliminnen beschneiden
Die in Brüssel ansässige Journalistin Shada Islam rief muslimische Studenten auf, „alle demokratischen und rechtlichen Mittel“ zu nutzen, um „gehört zu werden und ihre Sache zu verteidigen“. Sie äußerte, dass Muslime gegen ein Bild des Islams in Frankreich kämpfen, das „sehr stark von einer kolonialistischen und weiß-suprematistischen Mentalität geprägt ist“.
Hania Chalal, ehemalige Präsidentin der Muslim Students of France Organisation, bezeichnete das französische Verbot als Verletzung der Rechte muslimischer Frauen und sagte: „Die Diskriminierung von Musliminnen in Frankreich geht über das Abaya-Verbot hinaus. Es ist einer von mehreren Versuchen, die Rechte von Musliminnen zu beeinträchtigen.“
Frankreich kritisiert Kooperation mit Einrichtungen im Umfeld der Muslimbrüder
Unterstützung erhielt Femyso von Amnesty International. Eve Geddie, die Direktorin der international tätigen Menschenrechts-Organisation, war bei der Veranstaltung anwesend, und bezeichnete das Abaya-Verbot als „Zielsetzung der Regierung gegen Muslime“.
Frankreich wirft Femyso vor, seine säkularen und universalistischen Politiken zu untergraben. Es gab bereits frühere Spannungen zwischen Frankreich und europäischen Institutionen wegen Partnerschaften mit muslimischen Vereinigungen, die ein Naheverhältnis zur Muslimbruderschaft haben. Femyso wird beschuldigt, eng mit der Muslimbruderschaft verbunden zu sein, und hat seit 2007 €210.000 an Fördermitteln von der Europäischen Union erhalten.
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