Vorbei! Er war's nicht: Georg Dornauer hat den Hirsch nicht erledigt. Damit ist für ihn auch die Sache erledigt.APA/WOLFGANG EDER

Die Ermittlungen gegen den früheren Tiroler SPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer wegen eines mutmaßlichen Waffendelikts sind eingestellt worden. Der Verdacht: Er soll trotz Waffenverbot bei einem Jagdausflug zur Flinte gegriffen haben. Doch jetzt ist klar: Nicht er, sondern ein Jagdgast drückte ab.

Nur gepostet, nicht geschossen

Ein Foto vom Herbst 2024 sorgte für Aufsehen: Dornauer posierte in der Steiermark vor einem erlegten Hirsch – stilecht mit Jägerhut und Beutebruch, der nach Tradition dem Schützen zusteht. Auch mit im Bild: Immobilien-Tycoon René Benko. Für Dornauer wurde der Schnappschuss zum Verhängnis – zumindest vorübergehend.

Denn gegen den roten Shootingstar, der nach dem Foto-„Knall“ im Dezember 2024 als Landeshauptmannstellvertreter und Tiroler SPÖ-Chef zurücktreten musste, wurde wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Waffenverbot ermittelt. Der Hintergrund: Seit 2019 darf Dornauer keine Waffen führen – damals hatte er sein Gewehr im Porsche liegen lassen. Bei offenem Fenster – am Flughafen Innsbruck.

Ein Jagdgast bekennt: Ich war‘s

Jetzt die Wende: Ein Hotelier, der ebenfalls auf dem Foto zu sehen ist, gab gegenüber der Staatsanwaltschaft an, den Hirsch geschossen zu haben. Auch der Berufsjäger, der als Pirschführer dabei war, bestätigte das und meldete den Gast als offiziellen Erleger des Wilds.

Das Fazit der Staatsanwaltschaft: „Keine ausreichenden Beweise“, dass Dornauer eine Waffe benützt und gegen das Verbot verstoßen habe. Das Justizministerium hat die Einstellung des Verfahrens genehmigt.

Dornauer: „Der Fall ist nun für mich erledigt“

Der SPÖ-Politiker selbst gibt sich nach außen wortkarg, aber erleichtert: „Entscheidungen der Staatsanwaltschaft kommentiere ich aus grundsätzlichen Erwägungen nicht. Der Fall ist nun für mich erledigt“, ließ Dornauer gegenüber dem Kurier wissen.

Ob er politisch ebenfalls einen Schlussstrich ziehen will – oder doch auf ein Comeback schielt? Noch offen.

Benko: Nur für den Hirsch, nicht für den Schuss

Und René Benko? Der mittlerweile schwer angeschlagene Signa-Gründer ließ ausrichten, er sei gar nicht bei der Jagd dabei gewesen, sondern nur fürs Foto erschienen. Auch das bestätigten andere Anwesende. Ein Bild mit Nachbeben.