Wagenknecht werde am Montag zunächst die Gründung des Vereins “BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit” öffentlich präsentieren, melden ZDF und der “Spiegel”. Dieser soll eine Vorstufe zur Parteigründung sein. Er ist bereits registriert. Das Kürzel steht für „Bündnis Sahra Wagenknecht“.  Das Büro der prominenten Politikerin und Ehefrau des früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine erklärte auf Anfrage, man könne die Berichte weder bestätigen noch kommentieren.

Bislang hatte sich Wagenknecht nie festgelegt. Zu ihrer Partei “Die Linke” war sie in entscheidenden Punkten wie der Migrations- und Klimapolitik zuletzt immer weiter auf Distanz gegangen. Öffentlich sagte sie zuletzt, ihre Verbindung mit der Linken sei für sie abgehakt. Gegen sie läuft ein Parteiausschlussverfahren.

Vor allem Ostdeutsche wollen Wagenknechts Partei wählen

Die Parteigründung ist deshalb von so großer Bedeutung, weil sie die politische Landschaft Deutschlands verschieben könnte. In einer YouGov-Umfrage hatte Ende September fast jeder oder jede dritte befragte Wahlberechtigte (29 Prozent) im Osten des Landes angegeben, sich vorstellen zu können, eine neue Partei unter Führung Sahra Wagenknechts zu wählen. Im Westen waren es 19 Prozent.