Jetzt warnt auch Kanzler Nehammer: "Nehmen Kriegsgefahr in der Ukraine ernst"
“Wir alle in der EU nehmen die Kriegsgefahr in der Ukraine sehr ernst”, analysierte jetzt Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die aktuelle Krisensituation in Europa in einem Interview. Bisher verhielt sich Österreichs Regierung auffällig ruhig bei diesem brisanten Thema.
Noch immer vermissen die Österreicher Statements der türkis-grünen Bundesregierung über Vorbereitungen für einen Krieg in der Ukraine, der nur wenige Flugstunden entfernt stattfinden würde. Noch immer fehlen Informationen über nötige Bevorratungen mit Treibstoff- und Gasreserven, noch immer fehlen Details zu einer möglichen Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine.
Kanzler Karl Nehammer stellte jetzt erstmals klar, dass auch Österreichs Regierung die Situation in der Ukraine und die Invasions-Drohung genau verfolgt. In einem Interview mit dem Schweizer “Blick” betonte Nehammer: “Wir alle in der EU nehmen die Kriegsgefahr in der Ukraine sehr ernst.” Und der Kanzler meinte auch: “Wir müssen davon ausgehen, dass die Russische Föderation ihre militärischen Kapazitäten an der Grenze zur Ukraine so hat, dass eine Invasion jederzeit möglich ist.”
"Wir treffen alle Vorbereitungen"
In dieser Situation der Bedrohung müssten laut Nehammer “alle Anstrengungen auf eine Fortsetzung des Dialogs gesetzt werden”. Österreichs Kanzler lobte bei seinem Besuch in der Schweiz dabei auch die Bemühungen der Eidgenossen und der EU, doch noch eine friedliche Lösung in diesem Konflikt zu erreichen.
Auf die Frage des “Blick”-Chefredakteurs, ob Nehammer auch sein Land auf eine Kriegssituation vorbereite, antwortete der ÖVP-Chef: “Das gehört selbstverständlich dazu, man muss jedes Krisenszenario durchspielen, man muss alle Vorbereitungen treffen.”
Vorbereitungen in Österreich für Ukraine-Invasion und Krise aktuell nicht zu bemerken
In Österreich selbst sieht und hört man eher wenig von den erwähnten Vorbereitungen für einen Ausbruch des Krieges in der Ukraine, der mit Sicherheit massive wirtschaftliche Folgen für alle europäischen Länder hätte – etwa bei der Versorgung mit Treibstoff und mit russischem Gas. Auch Pressestatements zu derartigen, durchaus wichtigen Vorbereitungen sind bisher nicht angesetzt.
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