Nach der Aufregung um israelkritische Aussagen des Song-Contest-Gewinners JJ hat sich am Freitag auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort gemeldet. Im Gegensatz zur niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die JJ als „politisch gefährlich schlecht beraten“ kritisierte, äußerte Van der Bellen Verständnis für differenzierte Kritik an der Politik Israels – und widersprach gleichzeitig den pauschalen Aussagen des Künstlers.

„Ich bin dagegen, eine Einzelperson bzw. einen Künstler für das Verhalten einer Regierung verantwortlich zu machen“, zitierte die Kronen Zeitung aus einem offiziellen Statement des Bundespräsidenten. Es sei wichtig, zwischen der „unverrückbaren Haltung zum Staat Israel“ und einer berechtigten Kritik an der Regierung Benjamin Netanyahus zu unterscheiden.

Unterstützung Israels bleibt Grundpfeiler außenpolitischer Verantwortung

Van der Bellen betonte, dass die Unterstützung Israels ein Grundpfeiler außenpolitischer Verantwortung bleibe, dies aber nicht bedeute, dass kritische Stimmen zum Regierungshandeln verstummen müssten. Pauschalurteile und Polarisierungen, so ließ er durchblicken, seien der politischen Debatte ebenso wenig zuträglich wie der gesellschaftlichen Verständigung.