Journalist schlägt Alarm: „Es gibt No-Go-Areas für Juden in Deutschland“
Der Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland nimmt bedrohliche Ausmaße an, warnt Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“. Die Kriminalitätsstatistik vertusche das Problem, und ebenso die Medien. Eine besonders üble Rolle spiele der TV-Clown Jan Böhmermann.
Philipp Peyman Engel (41), Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“, der wichtigsten jüdischen Zeitung Deutschlands, warnt vor „antisemitischer Gewalt“. Die jüngsten Entwicklungen seien alarmierend, das Problem mittlerweile „massiv“. „Schon vor dem 7. Oktober war es Realität in Städten wie Berlin, Duisburg oder Bochum, dass als Juden erkennbare Menschen Gefahr liefen, auf der Straße beschimpft, bespuckt oder attackiert zu werden“, berichtet er. „Man muss es so klar sagen: Es gibt für Juden No-Go-Areas in Deutschland. Zahlreiche Viertel in vielen Städten sind für Juden nicht mehr sicher.“
Auch der rechtsextreme Terror sei bedrohlich, aber: „Die alltäglichen verbalen und körperlichen Übergriffe kommen nach Wahrnehmung vieler Juden größtenteils aus dem muslimisch geprägten Milieu.“
Attacken auf Rabbiner, israelische Touristen und jüdische Mannschaften
Im Interview mit der Schweizer NZZ fällt es ihm nicht schwer, spontan zahlreiche Beispiele zu nennen, auch aus eigener Erfahrung: „Da gibt es den 19-jährigen israelischen Tourist in Berlin-Kreuzberg, der letzten August von drei arabischstämmigen Männern zusammengeschlagen wurde. Er hatte auf der Straße Hebräisch gesprochen. In Neukölln wurde kürzlich einem Israeli von einem Arabisch sprechenden Täter mit der Faust ins Gesicht geschlagen.“ Sogar einem Rabbiner in Berlin war „in Anwesenheit seiner kleinen Tochter von Jugendlichen arabischer Herkunft das Jochbein gebrochen“ worden.
Philipp Peyman Engel selbst „wurde mit meinen Mannschaftskollegen von Makkabi Berlin mehrmals von arabischstämmigen Teams körperlich angegriffen und mit Drohungen wie: ‚Scheiß Juden, wir stechen euch ab!‘, überzogen. Wir mussten den Platz verlassen und die Polizei rufen.“
„Die Kriminalitätsstatistik geht komplett an der Realität vorbei“
Die offiziellen Zahlen vertuschen das Problem: „Jeder Experte im Bereich Antisemitismus, der sich mit der Polizeilichen Kriminalstatistik wirklich befasst hat, weiß, dass sie jahrelang komplett irreführend war.“ Das Problem sei die falsche Zuordnung: Eindeutig islamistische Angriffe auf Juden würden entweder gar nicht erfasst oder dem Rechtsextremismus zugeordnet. Der eXXpress berichtet schon darüber.
Philipp Peyman Engel erzählt: „Wenn ein islamistischer Teilnehmer des antisemitischen Al-Kuds-Marsches in Berlin etwas Judenfeindliches skandiert hat, wurde das automatisch Tätern mit politisch rechter Motivation zugerechnet – falls es denn überhaupt erfasst wurde. Deshalb hieß es jeweils, dass 94 Prozent der Straftaten von ‚rechts‘ kämen. Diese Statistik geht komplett an der Realität vorbei. Alle relevanten Befragungen von Juden in Deutschland ergeben, dass das Gros der antisemitischen Zwischenfälle auf das Konto von Tätern aus dem muslimisch geprägten Milieu gehen.“
Die Medien haben „versagt“ und das Problem verdrängt
Nun häufen sich antisemitische Anfeindungen zusätzlich seit dem Massaker der Hamas-Terroristen an israelischen Zivilisten. „Unsere Redaktion ist seit dem 7. Oktober im Ausnahmezustand.“ Rund um die Uhr müsse sie über die Sicherheitslage der Juden berichten. Begonnen habe die Entwicklung vor 10 bis 15 Jahren, meint der Chefredakteur. Seither würden Muslime in Deutschland „offen den Terror der Hamas feiern, die Ermordung von Juden bejubeln und ihre jüdischen Mitmenschen tyrannisieren“. Zuvor hatte es primär Debatten wegen des Nahost-Konflikts gegeben, aber nicht antisemitische Gewalt.
Die Medien haben in den vergangenen Jahren versagt, sagt Philipp Peyman Engel unumwunden. Sie hätten eine „sehr zentrale Rolle“ beim Verdrängen des Problems gespielt. „Die Problematik wurde jahrelang von vielen unserer Journalistenkollegen zwar gesehen, aber verdrängt. Aus Angst, als rechts oder rechtsextrem bezeichnet zu werden. Jüdische Journalisten hingegen, die auf die Anfeindungen aufmerksam gemacht haben, wurden als vermeintliche Wegbereiter der AfD beschimpft. Da hat unsere Zunft versagt.“
Jan Böhmermann fällt besonders negativ auf
Scharfe Kritik übt Engel an einem bekannten ZDF-Moderator, über dessen Diffamierungen Andersdenkender auch schon der eXXpress berichtet hat. Philipp Peyman Engel: „Ein besonders schlechtes Beispiel ist Jan Böhmermann, der gerne Journalist sein möchte und in seiner Sendung Leute wie Friedrich Merz in infamer Weise in die Nähe von Nationalsozialisten stellt, aber beim Terror von Muslimen in Deutschland gegen Juden nicht die Zähne auseinander bekommt.“
Eine verhängnisvolle Rolle spiele auch die Deutsche Presse-Agentur (DPA). Erst seit kurzem bezeichnet sie die Hamas als Terrororganisation. „Musste die Hamas erst Kinder enthaupten, Frauen vergewaltigen und hinrichten, Familienvätern vor ihren Kindern Gliedmaßen abhacken und dann in den Kopf schießen, bis auch die DPA verstanden hat, worum es geht? Ein Blick in die Hamas-Charta und auf ihre Verbrechen in den vergangenen Jahren hätte genügt.“
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