Junge Sozialisten kritisieren "Mobilmachung" gegen Putin
Trotz Raketenangriffen auf ukrainische Frauen und Kinder hat Wladimir Putin (69) auch in Österreich noch Unterstützer: Die SPÖ-Jugend bezieht nun Stellung, sie kritisiert die “Mobilmachung” gegen Putin – und die Parteiobfrau in der Löwelstraße schweigt dazu.
In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind in den vergangenen sieben Wochen 20.000 Zivilisten umgekommen, weitere tausende Menschen drohen nun zu verhungern, und in Charkiw starben eben bei einem aktuellen Raketenangriff Frauen und Senioren. Die Sozialistische Jugend Vorarlberg geht nun auf die Barrikaden – allerdings FÜR Wladimir Putin, den Präsidenten der Russischen Föderation.
In einer Demo-Ankündigung schreiben die tiefroten Parteimitglieder: “Um die sogenannten demokratischen Werte des Westens zu verteidigen, wird gegen Putin mobilgemacht, werden russische Medien zensiert und der ukrainische Nationalstaat gefeiert.”
SPÖ-Jugend spricht jetzt von "Rufmord"
Die Reaktionen auf Twitter und auf anderen Social-media-Plattformen waren eindeutig: „Ich war auch mal jung. Aber so viel Schwachsinn ist schmerzhaft“, andere finden den Text „Wahnsinn“ und „erschreckend“, zitiert oe24 aus den Kommentaren. Und der bekannte ORF-Moderator Hanno Settele kommentierte auf Twitter: „Und jetzt stellen wir uns vor, dieser unsägliche Dummsinn wäre in der “Aula” erschienen.“
Nach dieser Welle der Kritik an den ziemlich klaren Aussagen der Sozialistischen Jugend begannen die Jung-Roten zurückzurudern – sie sprechen sogar von “Rufmord”: „Es ist absurd und grenzt an Verleumdung, dass die Junos Vorarlberg uns ins Lager von Putin rücken.”
Rendi-Wagner schweigt zu Skandal-Aussagen ihrer Parteijugend
Nachdem die Sozialistische Jugend selbst diesen Text auf Facebook verbreitet hat, könnte eher der Begriff “Ruf-Selbstmord” verwendet werden, da muss niemand etwas dazuerfinden. Wenig überraschend: Auch zu diesem Eklat ihrer Parteifreunde meldete sich die SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner nicht zu Wort, es gibt von ihr keine Klarstellung zur Parteilinie in der aktuellen Ukraine-Krise. Und auch keine Friedensinitiativen.
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