Junge-Union-Chef wünscht sich deutschen Sebastian Kurz für die CDU
Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, hat nach der Wahlschlappe der CDU bei der Bundestagswahl einen Generationenwechsel in der Parteiführung gefordert. Als Vorbild sieht er dafür offenbar Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) – was nicht alle Parteikollegen freut.
Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, hat nach der Wahlschlappe der CDU bei der Bundestagswahl einen Generationenwechsel in der Parteiführung gefordert. Als Vorbild sieht er dafür offenbar Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) – womit er in der Union nicht nur Zustimmung erntet.
Viele jüngere Köpfe in CDU/CSU wünschten eine Neuausrichtung. „Jetzt auf sie zu hören würde der Partei sehr guttun. Wir brauchen einen Generationenwechsel“, sagte Kuban der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) in einem Interview. Man müsse überlegen, wie man jüngere Köpfe sichtbarer mache. In Österreich sehe man, dass Sebastian Kurz es auch als junger konservativer Politiker schaffe, bei den Jüngeren auf Platz eins zu liegen, sagt der JU-Vorsitzende.
Ruprecht Polenz (CDU): „Komme zu einem ziemlich anderen Ergebnis als Kuban“
Mit dieser Einschätzung erntet Kuban in der Union nicht nur Zustimmung. Der ehemalige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Ruprecht Polenz (CDU), schrieb auf Twitter, dass der „Merkel-muss-weg-Flügel in der Union“ schon lange dieser Meinung sei. „Wer sich mit Inhalt und Stil der Politik von Sebastian Kurz beschäftigt, kommt zu einem ziemlich anderen Ergebnis als der Vorsitzende der Jungen Union“, fügte Polenz hinzu.
Dieser Meinung ist der Merkel-muss-weg-Flügel in der Union schon lange. Wer sich mit Inhalt und Stil der Politik von Sebastian Kurz beschäftigt, kommt zu einem ziemlich anderen Ergebnis als der Vorsitzende der Jungen Union. pic.twitter.com/SBwv89tW62
— Ruprecht Polenz 🇩🇪🇪🇺🌈 (@polenz_r) October 1, 2021
Kuban kritisierte auch den Umgang seiner Partei mit dem schlechten Wahlergebnis erneut: „Wenn man als CDU das schlechteste Ergebnis der Geschichte erhalten hat, kann man nicht weitermachen wie bisher. Dann muss es eine inhaltliche und personelle Erneuerung geben.“ Er sei der festen Überzeugung, dass man sich auch in einer Regierung erneuern könne. Dafür brauche es aber neue Köpfe und nach 16 Jahren mit Angela Merkel eine inhaltliche Neuausrichtung, erklärte Kuban.
Eine Jamaika-Koalition (Schwarz-Grün-Gelb) wäre ein „gutes Bündnis für Deutschland“. Deshalb zeigte sich Kuban erfreut über den Auftakt zu Verhandlungen zwischen Union und FDP für ein Jamaika-Bündnis am Sonntag. „Die inhaltlich größten Schnittmengen haben wir mit der FDP, und es gibt ein großes Vertrauen zwischen den Personen. Deshalb ist es richtig, dass wir frühzeitig sprechen“, sagte Kuban. Erneuerung könne auch aus einer Regierung heraus entstehen.
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