
Juni als „Monat des Lebens" - US-Politiker startet konservative Gegenbewegung zum Pride Month
US-Senator Ted Cruz will den Juni als „Monat des Lebens“ etablieren. Die Resolution betont das Recht auf Leben ungeborener Babys. Kritiker sprechen von einem kulturpolitischen Signal.

Die von Ted Cruz eingebrachte Resolution zielt darauf ab, den Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu betonen. Cruz erhielt dabei Unterstützung von mehreren republikanischen Senatoren, darunter Cynthia Lummis, Roger Marshall und Josh Hawley. Auch im Repräsentantenhaus wurde eine ähnliche Resolution unter Federführung von Chris Smith (R-NJ) eingebracht.
Die zentrale Botschaft: Der Juni solle der Reflexion über das Leben dienen, insbesondere über das Leben ungeborener Kinder, und all jenen gewidmet sein, die sich für den Lebensschutz einsetzen. Erwähnt werden in der Resolution unter anderem Schwangerschaftsberatungszentren, Lebensschutzorganisationen sowie Pflege- und Adoptivfamilien.
Today, I went to the U.S. Senate floor to introduce a resolution designating the month of June as “Life Month.”
— Senator Ted Cruz (@SenTedCruz) June 5, 2025
Life is not an accident or a coincidence. It is a joy and a blessing from God.
Let June be the month when we recommit to the American ideal that every single life… pic.twitter.com/iNLbw82yZ1
Politische Symbolik in einem aufgeladenen Monat
Dass ausgerechnet der Juni ausgewählt wurde, ist kein Zufall. Der Pride Month ist für viele Konservative in den USA zum Symbol eines gesellschaftlichen und kulturellen Wandels geworden, dem sie kritisch gegenüberstehen. Cruz’ Resolution stellt somit nicht nur ein politisches Statement zum Thema Abtreibung dar, sondern auch eine kulturelle Markierung im Kampf um gesellschaftliche Deutungshoheit.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung sagte Cruz: „Unsere Resolution feiert das Geschenk des Lebens und die Millionen Amerikaner, die es verteidigen – in einem Monat, der sonst von radikalen gesellschaftspolitischen Agenden dominiert wird.“
Unterstützung und Kritik
Zahlreiche konservative Organisationen äußerten sich positiv zu dem Vorhaben. National Right to Life, Care Net und Americans United for Life lobten die Initiative als überfälligen Schritt in der öffentlichen Debatte um das Lebensrecht.
Gleichzeitig hagelte es Kritik von liberalen Stimmen, LGBTQ+-Aktivisten und Demokraten. Der Vorwurf: Die Resolution sei ein „Kulturkampf-Instrument“, das gezielt den Pride Month unterwandern wolle. Auch in sozialen Medien wurde das Vorhaben heftig diskutiert: Viele Nutzer warfen Cruz vor, die Rechte von Minderheiten infrage zu stellen und eine spaltende Rhetorik zu bedienen.
RELEASE: Sen. Cruz Leads Resolution Designating June as “Life Month”https://t.co/cCQ14d9yWP pic.twitter.com/9duLUaiWYV
— Senator Ted Cruz (@SenTedCruz) June 3, 2025
Kein Gesetz, dafür politische Symbolik
Die Resolution selbst hat keinen legislativen Charakter – sie ist also nicht rechtsverbindlich, sondern vielmehr ein symbolischer Akt. Dennoch zeigt sie, wie tief die kulturelle Spaltung in den USA reicht. Während Demokraten zunehmend progressive Themen wie Diversität und Gender betonen, versucht die republikanische Seite, traditionelle Werte öffentlichkeitswirksam zu verteidigen.
Ob sich der „Month of Life“ langfristig in der US-Politik oder Gesellschaft etablieren kann, bleibt offen. Sicher ist jedoch: Ted Cruz’ Initiative hat die politische Debatte im „kulturellsten Monat des Jahres“ um eine weitere Facette bereichert. Die CatholicVote kommentiert: „In einem Monat, der zunehmend von säkularen Themen vereinnahmt wird, ist es ermutigend, dass Senator Cruz das Leben ins Zentrum stellt.“
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