Katars Botschafter vor WM: „Homosexuelle haben geistigen Schaden“
Die WM wird es in sich haben! Gerade hat Katars Außenminister Kritik aus dem Westen an seinem Land als „arrogant und rassistisch“ bezeichnet, da kommt es kurz vor dem Start der Fußball-WM zum Eklat: Der katarische WM-Botschafter Khalid Salman ließ sich im ZDF zu einem Satz hinreißen, der zum sofortigen Interviewabbruch führte.
Korruptionsskandal mit dem internationalen Fußballverband Fifa, Gastarbeiterausbeutung, Verletzung der Menschenrechte. Und jetzt, 13 Tage vor dem WM-Start, der nächste Skandal: Der WM-Botschafter Katars und ehemalige Fußball-Nationalspieler, Khalid Salman, bezeichnete Homosexualität frei heraus als „geistigen Schaden“. Die Äußerung fiel in einem Interview in der ZDF-Dokumentation „Geheimsache Katar“.
Salman plauderte gegenüber ZDF ganz ungezwungen: „Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns über Schwule reden“, sagte Salman. „Das Wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, dass sie hierherkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen.“ Er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen ist Schwulsein „haram“ und verboten, erklärte Salman. „Es ist ein geistiger Schaden.“ Nach diesen Worten wurde das Interview durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees sofort abgebrochen.
Katar bemüht sich, ein positivs Bild von sich zu vermitteln
Katar gilt als einer der umstrittensten Gastgeber in der WM-Geschichte. Dem Emirat werden unter anderem Verstöße gegen Menschenrechte, schlechter Umgang mit ausländischen Arbeitern und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen. Im Vorfeld der am 20. November beginnenden WM bemüht sich der Wüsten-Staat, ein anderes Bild zu vermitteln. Auch Fans aus der LGBTQ-Szene seien willkommen, hieß es offiziell.
Am Montag hatte noch Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani die westliche Kritik an Katar als „sehr arrogant und sehr rassistisch“ bezeichnet. Zugleich hatte er auf Reformen in seinem Land verwiesen, die auch nach der WM fortgesetzt würden.
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