"Keine Wiederholung von 2015": Kurz beriet sich mit Irans Präsidenten Raisi
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) telefonierte am Montag mit dem neuen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi zu aktuellen bilateralen sowie internationalen Themen. Besprochen wurde natürlich vor allem die aktuelle Situation in Afghanistan. Der Bundeskanzler zeigte sich besorgt über die Machtergreifung durch die radikalislamischen Taliban, würdigte die bereits jahrzehntelangen Bemühungen zur Unterbringung afghanischer Flüchtlinge im Iran.
Die Bekämpfung illegaler Migration und des Drogenhandels seien gemeinsame Prioritäten, so der Bundeskanzler. Eine Situation wie 2015 dürfe sich keinesfalls wiederholen, betonte Sebastian Kurz einmal mehr. Die Beziehungen zwischen Teheran und den Taliban sind historisch schwierig. Im Jahr 1998 hatten Taliban-Kämpfer das iranische Konsulat im nordafghanischen Mazar-e Sharif überfallen und mehrere Diplomaten sowie einen Journalisten getötet. In der Folge war es beinahe zu einem iranischen Einmarsch in Afghanistan gekommen. Experten gehen davon aus, dass Teheran angesichts der Rückkehr der Taliban eine pragmatische Haltung einnimmt. Der Iran und Afghanistan teilen sich immerhin eine 900 Kilometer lange Grenze, bereits jetzt leben nach UNO-Angaben im Iran fast 3,5 Millionen afghanische Flüchtlinge.
Atomgespräche sollen Fortsetzung finden
Zudem drückte Kurz seine Hoffnung aus, dass die Wiener Atomgespräche bald wieder fortgesetzt und zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden könnten. Dies sei von besonderer Bedeutung für die Stabilität in dieser ohnehin volatilen Region.
Weiters besprochen wurden diverse Fragen der bilateralen Beziehungen, die Bekämpfung der COVID-Pandemie ebenso wie Menschenrechtsfragen.
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