Kh-555: Mit diesen Cruise-Missiles überraschte Russland die Ukraine
Sirenen. Explosionen. Krieg. Mit präzisen Schlägen gegen Flughäfen und andere militärische Ziele scheint es Russland in den frühen Morgenstunden gelungen zu sein, die Ukraine auf dem falschen Fuß zu erwischen. Die wichtigste Waffe dabei: Marschflugkörper. Der eXXpress erklärt die Cruise-Missiles der Russen.
Der Westen nennt sie “9M730” in Moskau sind sie unter Kh-555 bekannt. Egal wie sie heißen, sie sind absolut tödlich. Die Russen suchten nach einem Lenkflugkörper mit konventionellem Sprengkopf, die von ihren strategischen Bombern getragen werden kann. Der Kh-555 wurde aus dem Kh-55SM entwickelt. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Kh-555 einen konventionellen Sprengkopf anstelle eines nuklearen trägt und eine größere Reichweite hat. Zudem hat sie verbesserte Leitsysteme und ist genauer. Dieser luftgestützte Marschflugkörper wurde 1999 getestet und schließlich für die Produktion zugelassen. Es wurde 2004 von der russischen Luftwaffe übernommen.
So funktioniert der Marschflugkörper
Die Kh-555 wird als Langstrecken-Abstandswaffe eingesetzt. Sie weist eine ähnliche Abmessungen wie die Kh-55SM mit einem Drop-Down-Turbojet-Triebwerk auf. Während des Fluges fällt das Triebwerk unter den Marschflugkörper. Sie hat einen reduzierten Radarquerschnitt und ist unauffälliger als die Kh-55SM. Gestartet werden kann sie in Höhen von 60 bis zu 10.000 Metern.
Die Ukraine wurde von mehreren Grenzen aus angegriffen: von Russland, Weißrussland und der Krim. Angriffe fanden dem staatlichen ukrainischen Grenzdienst zufolge in den Regionen Luhansk, Sumy, Charkiw, Tschernihiw und Schytomyr statt. Diese Gebiete befinden sich in der Ost- und Nordgrenze der Ukraine. Die Angriffe richteten sich gegen Grenzeinheiten, Grenzpatrouillen und Kontrollpunkte, wobei Artillerie, schweres Gerät und Kleinwaffen eingesetzt werden.
Charkiw – nach Kiew mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine – befindet sich im Nordosten des Landes: Von einer “Flut lauter Explosionen” berichten Augenzeugen.
Kramatorsk: Zwei Menschen in dieser östlichen Stadt, die etwa 120 Kilometer nördlich des von den Separatisten gehaltenen Donezk liegt, sagen, dass sie mindestens zwei massive Explosionen gehört hätten.
Dnipro: Ein Bewohner der zentralen Stadt sagte, er habe “einige Explosionen” gehört. Dnipro ist mit etwa einer Million Einwohnern nach Kiew, Charkiw und Odessa die viertgrößte Stadt der Ukraine.
Mariupol: Zwei Bewohner berichteten, sie hätten östlich der Stadt im Südosten des Landes Explosionen gehört.
Odessa: Reporter in der Hafenstadt am Schwarzen Meer hörten zwei Mal Explosionen im Abstand von etwa 20 Minuten.
Zaporizhzhia: Zumindest eine sehr weit entfernte Explosion wurde gehört.
Belgorod: Die Stadt befindet sich etwa 80 Kilometer nördlich von Charkiw. Auch hier gibt es Berichte von einer Vielzahl von Einschlägen, die sich wie auslaufendes Artilleriefeuer anhörten.
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