Kiew ohne Strom und Wasser – Edtstadler muss in den Keller des Parlaments fliehen
Nach russischen Raketenangriffen wurden in der Ukraine mehrere Kernkraftwerke vom Netz genommen. Es folgten Explosionen in Kiew. Am Abend waren 80 % der Haushalte ohne Strom und Wasser. Die Angriffswelle ereignete sich während eines Besuchs von EU-Europaministern, darunter Karoline Edtstadler.
Die Ukraine werde das russische Bombardement durchstehen, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache auf Telegram: “Wir sind ein unzerstörbares Volk.” Insgesamt zählte die Ukraine 71 feindliche Raketen und Kampfdrohnen. 51 Raketen und fünf Drohnen seien im Anflug abgeschossen worden, hieß es am Abend.
Edtstadler: "eng" und "beklemmend"
Die Angriffswelle ereignete sich während eines Besuchs von EU-Europaministern in Kiew. Unter ihnen war auch die österreichische Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). Sie musste im Keller des ukrainischen Parlaments Zuflucht suchen. Dort sei es “eng”, “beklemmend”, aber auch “sehr eindrücklich” gewesen.
“Wir konnten dort sehr ernste Gespräche führen und das wird immer in Erinnerung bleiben”, sagte Edtstadler dem ORF in Kiew. Österreich habe diese Woche zwölf Generatoren, zehn Heizkanonen und sieben Feuerwehrautos und Busse in die Ukraine geliefert, berichtete sie.
Starke Einschränkung im öffentlichen Verkehr
“Alle kommunalen Dienste arbeiten, um schnellstmöglich die Strom- und Wasserversorgung von Kiew wiederherzustellen”, sagte der Bürgermeister der Dreimillionenstadt, Vitali Klitschko. Wegen des Strommangels fahren elektrisch betriebene Busse derzeit nicht. Die Züge der U-Bahn verkehren nur noch im Zehnminutentakt. Regierungsvertreter stellten eine Wiederherstellung von Strom- und Wasserversorgung für Donnerstagfrüh in Aussicht. Unmittelbar nach den Angriffen gab es laut den Behörden überhaupt keinen Strom und kein Wasser.
Kommentare