Kiews Offensive: Bereits bis zu 2000 ukrainische Soldaten gefallen?
Der Rückhalt aus dem Westen droht zu bröckeln. Kiew braucht dingend Erfolgsmeldungen vor dem kalten Winter. Mit der aktuellen Gegenoffensive werden diese nun auch geliefert. 2000 Quadratkilometer habe man bereits von Putins Truppen zurückerobert. Doch der Preis dafür ist enorm. 2000 ukrainische Soldaten sollen ihn bereits bezahlt haben.
Je näher der Winter rückt, desto geringer scheint die Solidarität des Westens mit der Ukraine zu werden. Präsident Wolodymyr Selenskyj ist gefordert, vor dem kalten Winter Erfolge vorzuweisen. Nur so kann er wohl auf weitere Waffenlieferungen und Hilfe aus Europa zählen. Mit einer groß angelegten Gegenoffensive will Kiew aktuell beweisen, dass der enorme Druck, den beispielsweise die Sanktionen gegen Russland auf die Bevölkerung Europas ausübt, nicht umsonst ist. Selenskyjs Angaben zufolge haben die Ukrainer in den vergangenen zehn Tagen rund 2000 Quadratkilometer zurückerobert, was der Hälfte der Fläche des Burgenlands entspricht.
#Kupyansk got it’s true flag bag. This city in #Kharkiv region was used by #Russia as a strategic military base to supply points of command in other occupied cities. This morning #Ukraine military put an end to this. pic.twitter.com/HChCzFnvgA
— Lesia Vasylenko (@lesiavasylenko) September 10, 2022
Jubelmeldung mit hohem Preis
“Die ukrainische Gegenoffensive in der Oblast Kharkiw schlägt die russischen Streitkräfte in die Flucht und lässt Russlands Nordachse im Donbass zusammenbrechen. Die russischen Streitkräfte führen keinen kontrollierten Rückzug durch sondern fliehen eilig aus dem Südosten des Gebiets, um der Einkreisung um Izyum zu entgehen”, so analysieren die Experten vom “Insitute for the Study of War” die aktuelle Lage.
Doch die Bilder abseits der Jubelmeldungen sind schrecklich. 2000 ukrainische Soldaten sollen bereits bei der Gegenoffensive gefallen sein, heißt es von der Front.
Weitere Waffen gefordert
Mit Blick auf weitere Rückeroberungsversuche drängt die Ukraine nun Deutschland zur Lieferung von Kampfpanzern. “Wir sehen keine Hindernisse dafür”, sagte Außenminister Dmytro Kuleba nach einem Treffen mit seiner deutschen Kollegin Annalena Baerbock in Kiew. Bis sich Berlin dazu entschließe, solle Deutschland weiter Artilleriemunition liefern. “Das erhöht spürbar unsere Offensivmöglichkeiten und das hilft uns bei der Befreiung neuer Gebiete”, sagte der Chefdiplomat.
Baerbock reagierte zurückhaltend auf die ukrainische Forderung. “Wir liefern ja seit längerem bereits schwere Waffen. Und wir sehen, dass diese schweren Waffen auch einen Unterschied mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine machen”, betonte sie. Konkret nannte Baerbock Mehrfachraketenwerfer, Panzerhaubitzen und Flakpanzer vom Typ Gepard. Von letzteren werde Deutschland schnellstmöglich zehn weitere liefern. Die Außenministerin sagte zudem schweres Gerät zum Aufbau von Brücken und Winterausrüstung
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